Arbeitsagentur ruft zur Einstellung von Ukrainern auf

Die Quote der Arbeitslosigkeit liegt in der Region Stade bei 5,2 Prozent, 1,1 Prozent weniger als im Vormonat. Foto: dpa
Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Stade ist im Februar leicht gestiegen. Im Stader Bezirk waren 16.230 Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug 5,2 Prozent.
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„Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust“, erläutert Dagmar Froelich als Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Stade. Der leichte Anstieg der Arbeitslosenzahlen sei laut Agentur für Arbeit für den Monat üblich. Zu ihrem Beritt gehören die Landkreise Stade, Cuxhaven und Rotenburg.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat seien 1265 Personen mehr arbeitslos gemeldet. Es seien etwa 25 Prozent weniger freie Stellen gemeldet worden als noch vor einem Jahr. Die Unternehmen, so Froelich, spürten weiterhin die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs in ihren Planungen.
Arbeitsmarkt Stade: Lieferengpässe und Fachkräftemangel bleiben
Für Unsicherheit sorgten Materialengpässe und unterbrochene Lieferketten sowie der steigende Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Dennoch seien mehr als 4900 freie Stellen bei der Stader Agentur gemeldet.
Vor diesem Hintergrund bleibe abzuwarten, wie sich die Arbeitslosigkeit in den nächsten Wochen entwickeln wird, so Froelich weiter. Unternehmen täten gut daran, ihre Beschäftigten fortwährend zu qualifizieren und damit wettbewerbsfähig zu halten. Einen ersten Ansprechpartner dafür fänden die Entscheider dafür im Arbeitgeberservice der Agenturen für Arbeit vor Ort.
Die Zahlen der Region im Einzelnen: Im Landkreis Stade wurde eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent registriert, im Landkreis Rotenburg von 3,8 Prozent und im Landkreis Cuxhaven von 5,7 Prozent. Im Landkreis gibt es ein Nord-Süd-Gefälle. Im Geschäftsstellenbereich Stade lag die Quote bei 6,3 Prozent, in Buxtehude lag sie dagegen bei 4,9 Prozent.
Bundesweit stieg die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Februar auf 2,62 Millionen. Das seien 4000 mehr als im Januar und 192.000 mehr als vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit. Die Quote blieb stabil bei 5,7 Prozent.
Fachkräftemangel: Arbeitsagentur setzt auf Ukraine-Flüchtlinge
Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit hat Arbeitgeber dazu aufgerufen, auf der Suche nach neuen Mitarbeitern ausdrücklich auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine anzusprechen. "Wenn Sie eine Stelle zu besetzen haben: Signalisieren Sie den Geflüchteten, dass sie willkommen sind - vielleicht schon in Ihrer Stellenanzeige", sagte der Chef der Regionaldirektion für Niedersachsen und Bremen, Johannes Pfeiffer, am Mittwoch. Betriebe, in denen die Arbeit auch ohne perfekte Deutschkenntnisse möglich sei, sollten das schon in ihren Ausschreibungen deutlich machen. Dasselbe gelte für flexible Arbeitszeiten und Teilzeit, um alleinerziehende Mütter zu erreichen.
Der Bedarf an neuen Mitarbeitern wächst: Die Zahl der bei den Arbeitsagenturen in Niedersachsen gemeldeten offenen Stellen stieg im Februar im Vergleich zum Januar um 50 Prozent auf rund 17.000, in Bremen legte sie um 22 Prozent auf knapp 1900 zu. "Das könnte ein Hinweis sein, dass sich die Betriebe bereits auf einen Frühjahrsaufschwung vorbereiten", sagte Pfeiffer.
Arbeitslosigkeit in Niedersachsen leicht gestiegen
Im Februar ist die Arbeitslosigkeit in beiden Bundesländern allerdings leicht gestiegen. In Niedersachsen waren zuletzt 254 469 Menschen ohne Arbeit, das sind 0,4 Prozent mehr als im Januar. In Bremen legte der Wert auf 38 363 zu, ein Anstieg von ebenfalls 0,4 Prozent zum Vormonat.
Noch deutlicher ist die Entwicklung im Vergleich zum Februar 2022. In Niedersachsen stieg die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich um 11,0 Prozent, in Bremen um 2,4 Prozent. Laut Regionaldirektion liegt das vor allem an der Erfassung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. In Niedersachsen waren unter den Arbeitslosen zuletzt rund 21 300 Geflüchtete aus der Ukraine, in Bremen rund 2100.
Die Arbeitslosenquote liegt in Niedersachsen wie bereits im Januar bei 5,8 Prozent, in Bremen unverändert bei 10,5 Prozent. Stichtag für die aktuelle Erhebung war der 13. Februar. (st/ing/dpa)