Experten haben bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager weitere Gebiete ausgeschlossen. Einige Gegenden im Landkreis Stade gelten aber noch als geeignet.
Am frühen Dienstagmorgen hat das Spezialschiff „Pacific Grebe“ in Nordenham festgemacht. An Bord: sieben Castoren mit hoch radioaktivem Atommüll. Die ersten Behälter sind inzwischen gelöscht. Wie lange der Umschlag noch dauert, bleibt ein Geheimnis.
Bis mindestens 2046 soll bei den früheren deutschen Kernkraftwerken Atommüll gelagert werden. Die obersten bayerischen Verwaltungsrichter sehen dabei keine Sicherheitsprobleme.
Noch steht nicht fest, wo künftig der stark radioaktive Abfall in Deutschland endgültig gelagert werden soll. Bisher gilt: Bis auf einige Ausnahmen kommen Gebiete im Landkreis Stade dafür als Standort infrage - darunter eine der beiden Städte.
Sollte Russland die Gasversorgung Deutschlands nach den Wartungsarbeiten an der Nord-Stream-1-Pipeline nicht wieder aufnehmen, könnte es heikel werden, meint Hamburgs Bürgermeister Tschentscher. Atomstrom kommt für ihn als Ersatzlösung nicht infrage.
Einen Salzstock im Landkreis Harburg hat der Bund als Modellregion für die Endlagersuche für Atommüll auserkoren. Zusammen mit zwei weiteren Landkreisen hat Harburg den Zwischenbericht nun von unabhängiger Seite überprüfen lassen.
Rollen die Castoren mit dem Atommüll aus ganz Deutschland in einigen Jahren in den Landkreis Harburg? Nachdem der Bund den Salzstock Bahlburg zur Modellregion für die Endlagersuche erkoren hat, formiert sich vor Ort der Widerstand.
Das Atomkraftwerk Brokdorf hat am heutigen Freitag letztmals Strom ins Netz eingespeist. Gemäß Atomausstieg muss der Reaktor, der auf der anderen Elbseite dem Landkreis Stade direkt gegenüber liegt, zum Jahresende endgültig vom Netz.
Deutschland sucht nach einem Standort für hoch radioaktive Abfälle. Das Endlager soll bis 2050 entstehen. Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, gibt im Gespräch mit TAGEBLATT-Autor Lars Laue ein Versprechen.
Der Standort im Wendland wird kein Atommüll-Endlager. Dennoch lagern hier noch Jahrzehnte radioaktive Abfälle. Zum Schutz vor Terrorangriffen soll unter anderem eine neue Sicherungszentrale entstehen.