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Tödliche Schüsse

BI Menschenwürde mahnt zum Todestag von Aman Alizada: Präventive Arbeit stärken

Aman Alizadas Bruder trauert an dem Grab in Hamburg-Öjendorf, wo er ihn am 30. August 2019 beerdigte, getötet von mindestens drei Kugeln aus einer Polizeiwaffe.

Aman Alizadas Bruder trauert an dem Grab in Hamburg-Öjendorf, wo er ihn am 30. August 2019 beerdigte, getötet von mindestens drei Kugeln aus einer Polizeiwaffe. Foto: Peter Burghardt

Vor fünf Jahren am 17. August 2019 starb der 19-jährige Aman Alizada in Stade durch einen tödlichen Polizeieinsatz. Anlässlich seines Todestags fordern die BI Menschenwürde und Freunde Amans bessere Angebote für psychisch Erkrankte.

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Von Anping Richter
Samstag, 17.08.2024, 08:00 Uhr

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Stade. Aman Alizada war Ende 2015 im Alter von 15 Jahren unbegleitet aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet. In einer psychischen Ausnahmesituation starb er im Alter von 19 Jahren durch Schüsse eines Polizisten in einer Flüchtlingsunterkunft in Bützfleth.

Bürgerinitiative fordert Aufklärung

Freunde und Wegbegleiter werden sein Grab auf dem Öjendorfer Friedhof am Todestag besuchen - „um sein Andenken zu wahren und weil sie die Umstände seines Todes nicht vergessen können und werden“, schreibt die BI Menschenwürde. Wie der Flüchtlingsrat Niedersachsen fordert sie nach wie vor die lückenlose Aufklärung seines tragischen Todes.

Kaum präventive Angebote für traumatisierte Geflüchtete

Aus Sicht der BI enden Polizeieinsätze bei psychisch Erkrankten auch in Niedersachsen zu oft tödlich für die Erkrankten. Die Verfahren gegen die schießenden Polizisten würden fast immer eingestellt.

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Präventive Arbeit für von der Flucht Traumatisierte sei eine Seltenheit. Bis auf wenige Ausnahmen gebe es keine aufsuchende Sozialarbeit in den Gemeinschaftsunterkünften im Landkreis, und die Einrichtung einer Anlaufstelle für psychisch Erkrankte komme nicht voran. Die BI mahnt: „Psychisch Erkrankte oder Personen, die den Halt verloren haben, gehen nicht (mehr) zu Beratungsstellen.“

P
Peter Exner
17.08.202413:26 Uhr

Wenn man keine Fakten über den Fall kennt, sollte man lieber mal den Mund halten, anstatt wilde Hetze zu verbreiten. Der Erschossene saß in seinem Zimmer und hörte Musik. Wegen drohender Abschiebung war er in einer Ausnahmesituation. Aus Sorge um seine Gesundheit, riefen seine Mitbewohner die Polizei. Die kam mit vier Beamt:innen und schickte als erstes mal die Mitbewohner weg. Bis zu diesem Zeitpunkt war Aman in keinster Weise eine Bedrohung für andere. Der Polizei fiel nichts besseres ein, als Pfefferspray durch das geöffnete Fenster zu sprühen und die Zimmertür aufzubrechen. Und nun sollen wir glauben, dass vier bewaffnete Polizist:innen einen mutmaßlichen Angriff nur durch tödliche Schüsse stoppen konnten?

a
andmue1983 aol antwortete am
18.08.202414:45 Uhr

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C
Carl-Heinz Thor Straten Wolf
17.08.202409:58 Uhr

Psychisch Erkrankte die den Halt verloren haben gehen nicht mehr zu Beratungsstellen:
Nee die nehmen Eisenstangen oder Messer und gehen auf Polizisten los. Soll sich denn die Polizei erschlagen oder abstechen lassen? Wenn Pfefferspray nicht ausreicht, weil in den meisten Fällen auch noch Drogen/Alkohol im Spiel sind, was bleibt den Beamten denn noch. Finde den Fehler.

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