Baums Top-Comeback in Augsburg - Bayer im Alu-Pech
Glückliche Augsburger nach der Führung von Dimitrios Giannoulis. Foto: Harry Langer/dpa
Sandro Wagner weg, Manuel Baum da - und wie! Der FC Augsburg trumpft gegen Champions-League-Schwergewicht Bayer Leverkusen auf. Wie hat das die Interimslösung bloß geschafft?
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Augsburg. Fünf Tage nach der Trennung von Sandro Wagner hat Interimslösung Manuel Baum den FC Augsburg gleich auf Touren gebracht und Champions-League-Starter Bayer Leverkusen einen Tiefschlag versetzt. Dank hoher Aggressivität und viel Coolness vor dem gegnerischen Tor bezwangen die emsigen Augsburger den zu spät aufgewachten Meister von 2024 mit 2:0 (2:0). Das Fehlen des angeschlagenen Alejandro Grimaldo war Bayer im Spielaufbau deutlich anzusehen.
Für das Königsklassen-Heimspiel am Mittwoch gegen Newcastle United müssen Kasper Hjulmands Leverkusener von Beginn an da sein. Sie hatten vor 30.000 Zuschauern gegen leidenschaftlich verteidigende Augsburger allerdings auch dreimal Pech mit dem Aluminium. Dimitrios Giannoulis (6. Minute) und Anton Kade (28.) zeigten sich bei ihren Treffern für den erleichterten FCA dagegen abgebrüht.
„Imagewechsel zur Lachnummer der Liga“
Nach dem Ende des Experiments mit Trainer-Novize Wagner verschafften sich die Ultras der Augsburger auf der Tribüne erstmal Luft. Höhnisch gratulierten sie in Richtung Vereinsführung mit Bannern „zu 30.660 Mitgliedern, die ihr verarschen könnt“ und einem „Imagewechsel zur Lachnummer der Liga“.
Aus der grauen Maus FC Augsburg wollte Geschäftsführer Michael Ströll mit Wagners Hilfe eine grelle Maus machen. „Es sind Dinge, die wir uns gewünscht haben, so nicht aufgegangen, wie sie hätten aufgehen sollen. Da musst du dann auch handeln“, erklärte Ströll die Freistellung.
Baum nach 2435 Tagen zurück
Wagners Nachfolger Baum war von der Kritik der Fans ausgenommen. 2435 Tage nach seinem letzten Einsatz als Augsburger Bundesligatrainer stand der Leiter Entwicklung & Fußballinnovation wieder an der Seitenlinie seines Herzensvereins. In einem schwarzen Pullover mit weißer Clubaufschrift begann Baum seine Kurzzeitmission als Interimslösung bis zum Jahresende - und wie!

Manuel Baum hilft beim FC Augsburg als Trainer aus. Foto: Harry Langer/dpa
Ein Pass in die Tiefe des erstmaligen Kapitäns Keven Schlotterbeck entblößte die Leverkusener Abwehr. Ernest Poku konnte den Schuss des durchgestarteten Giannoulis nicht mehr rechtzeitig klären.
Claude-Maurice trickst fast Flekken aus
„Es ist mit Sicherheit so, dass eine Verunsicherung da ist. Aber wir haben das recht schnell wieder hinbekommen“, erzählte Baum vor dem Spiel. Dafür reichten offenbar drei personelle Änderungen, schnelles Umschalten und frischer Elan der Augsburger Spieler.
Leverkusen, das vier Tage nach dem Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale auf Grimaldo verzichten musste, wurde immer wieder überrannt. Alexis Claude-Maurice (26.) scheiterte mit einem Heber über Bayer-Keeper Mark Flekken noch an der Latte, eine Flanke von Giannoulis versenkte Kade dafür kurz danach mit dem Kopf.

Anton Kade beweist für den FC Augsburg Köpfchen. Foto: Harry Langer/dpa
Bayer präsentierte sich lange schläfrig. Die beste Chance in der ersten Hälfte hatte Patrik Schick (44.), dessen Kopfball aus fünf Metern an den rechten Pfosten klatschte. Nach dem Wechsel umstellten die Gäste förmlich den Strafraum der Augsburger. Doch auch dem eingewechselten Eliesse Ben Seghir (65.) fehlte bei seinem Lattenknaller das Glück. Nathan Tella (75.) machte es mit seinem Aluminiumtreffer nicht besser.