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Beliebte Weihnachtsgerichte: So viel teurer wird es in diesem Jahr

Damhirsch-Rücken mit Kartoffeln und Rotkohl sowie Preiselbeergelee auf Aprikosen liegen verzehrfertig auf einem Teller an Heiligabend.

Damhirsch-Rücken mit Kartoffeln und Rotkohl sowie Preiselbeergelee auf Aprikosen liegen verzehrfertig auf einem Teller an Heiligabend. Foto: Jonas Walzberg/dpa

Weihnachten ist auch ein Fest des guten Essens. Ein Zwei-Jahres-Vergleich zeigt: Die Preise für Lebensmittel, die für klassische Gerichte benötigt werden, sind drastisch gestiegen.

Von Redaktion Samstag, 09.12.2023, 19:30 Uhr

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Landkreis. Für das Weihnachtsessen müssen die Deutschen in diesem Jahr deutlich mehr Geld einplanen als 2021. Einer Marktanalyse der Verbraucherzentrale zufolge waren die Zutaten typischer Festtagsgerichte im Oktober 2023 durchschnittlich rund 27 Prozent teurer als zwei Jahre zuvor.

Für den Vergleich wurden die durchschnittlichen Lebensmittelpreise für klassische Gerichte wie Würstchen mit Kartoffelsalat, Raclette, Rinderrouladen mit Klößen und Rotkohl sowie Plätzchen, Lebkuchen und Stollen verglichen. Grundlage waren Daten des Statistischen Bundesamtes und der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI).

Weihnachtsgerichte 27 Prozent teurer als vor zwei Jahren

Der Untersuchung zufolge sind die Preise für zahlreiche Lebensmittel in den vergangenen zwei Jahren erheblich gestiegen. So waren Wurstkonserven im Oktober 2023 rund 34,6 Prozent teurer, Kartoffeln kosteten 33,8 Prozent mehr. Einen deutlichen Anstieg gab es auch bei Schnittkäse (38,9 Prozent), Kohlgemüse (29,5 Prozent), Paprika (29,3 Prozent) und Weißbrot (26,9 Prozent). Für Weihnachtsgebäck müssen die Verbraucherinnen und Verbraucher ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Zucker ist seit Oktober 2021 im Schnitt 74,6 Prozent teurer geworden. Deutlich höher liegen auch die Preise für Weizenmehl (69,6 Prozent), Margarine (50,8 Prozent) und Eier (22 Prozent)

„Für viele Menschen wird das Weihnachtsessen dieses Jahr eine finanzielle Belastung darstellen. Denn über 14 Millionen Menschen sind in Deutschland von Armut betroffen oder bedroht“, sagt Silvia Monetti, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale. Die Gründe für die Preissteigerungen seien gestiegene Kosten für Energie und Importgüter, Arbeitskräftemangel und höhere Personalkosten, der Klimawandel und Ernteausfälle.

Die Inflationsrate lag im November 2023 bei 3,2 Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2021. Lebensmittel sind weiterhin überdurchschnittlich teuer. Die Preise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,5 Prozent und damit weniger stark als in den Vormonaten. Verbraucherinnen und Verbraucher, die im November 2022 für ihren Supermarkteinkauf 100 Euro gezahlt haben, müssen heute im Schnitt 5,50 Euro mehr ausgeben.

  • Gekaufte Vanillekipferl 9 Euro teurer als selbst gebackene

Was wäre eine Adventszeit ohne Plätzchen? Doch nicht jeder hat Zeit oder Lust, selbst den Teig anzurühren und das Nudelholz zu schwingen. Dann könnten ja fertige Backwerke eine Alternative sein. Allerdings eine richtig teure, die auch qualitativ nicht mit selbst gebackenen Plätzchen mithalten kann. Das ergab eine Stichprobe der Verbraucherzentrale.

Die Verbraucherschützer nahmen sich Vanillekipferl vor und testeten sich durch zehn konventionell hergestellte Backmischungen, Fertigteigen und fertig gebackenen Kipferln.

Ergebnis:

  • Die fünf fertig gekauften Plätzchen sind pro Kilo im Schnitt etwa neun Euro teurer als selbst gebackene - sie kosten durchschnittlich 16,08 Euro pro Kilo.
  • Die beiden Fertigteige aus dem Kühlregal kosten zuzüglich der Kosten für Strom zum Backen und für Puder- und Vanillezucker im Schnitt 8,82 Euro pro Kilo.
  • Bei den drei Backmischungen, zu denen Butter und Eier kommen, liegt der Durchschnittspreis am Ende bei 7,18 Euro pro Kilo.

Und was kosten selbst gebackene Vanillekipferl mit vollwertigeren Zutaten? Da errechneten die Verbraucherschützer Durchschnittskosten von 7,24 Euro pro Kilo.

Doch nicht nur die Kostenunterschiede störten die Verbraucherschützer. In den Fertigteigen oder den fertig gebackenen Vanillekipferln finden sich meist Eier aus Bodenhaltung, wie die Stichprobe gezeigt hat. Auch bei der namensgebenden Zutat „Vanille“ werde bei den Fertigprodukten teilweise getrickst, so die Tester. Denn nicht in jedem Plätzchen oder Teig steckt frische Vanille, sondern manchmal lediglich Aroma und Kurkuma sorge für die typisch gelbliche Farbe. (tmn/dpa)

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