Blutiger Streit um Haarschnitt: Prozess gegen Friseur

Der angeklagte Friseur soll mit einer Schere auf einen Kunden eingestochen, weil er sich über den Haarschnitt beschwerte. Foto: David Hammersen/dpa
Ein Mann lässt sich in Hamburg die Haare schneiden und ist danach unzufrieden. Im folgenden Streit soll der Friseur mit der Schere zugestochen haben. Jetzt wird die Sache vor Gericht verhandelt.
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Hamburg. Bei einem Streit um einen angeblich misslungenen Haarschnitt soll ein Friseur in Hamburg einen Kunden mit einer Schere angegriffen und schwer verletzt haben. Der 30-Jährige ist wegen gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung angeklagt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll er dem damals 33 Jahre alten Kunden angedroht haben, er wolle ihn „umbringen und abstechen“.
Die Tat ereignete sich vor fast fünf Jahren, am 28. November 2020, im Stadtteil Billstedt. Jetzt begann vor dem Amtsgericht St. Georg der Prozess gegen den 30-Jährigen. Am ersten Verhandlungstag äußerte sich der Mann nur zu einem weiteren Anklagevorwurf. Ihm werden noch fünf weitere Gewalttaten vorgeworfen.
Scherenstiche potenziell lebensgefährlich
Bei dem Streit im Friseurgeschäft war es laut Anklage zunächst zu einem Handgemenge gekommen, nachdem der Kunde seine Unzufriedenheit über den Haarschnitt geäußert hatte. Im Laufe der Auseinandersetzung soll der Friseur zur Schere gegriffen und dem 33-Jährige dreimal in den Oberkörper gestochen haben. Der Kunde erlitt innere Blutungen und befand sich den Angaben zufolge in potenzieller Lebensgefahr.
Weiterer Vorfall an Busbahnhof
Fünf Monate vor der Tat, am 1. Juli 2020, soll der Angeklagte zusammen mit zwei Komplizen einen Mann am Busbahnhof Billstedt angegriffen haben. Die Angreifer sollen diesen geschlagen haben. Einer der Täter habe mit einem Messer auf den jungen Mann eingestochen, erklärte die Staatsanwältin. Er erlitt Schnittwunden und andere Verletzungen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten.
Der Angeklagte sagte, er habe den Mann am Busbahnhof nicht angegriffen. Er habe nur die Auseinandersetzung mitbekommen und sei dem Angegriffenen zu Hilfe geeilt.
Das Schöffengericht hat zahlreiche Zeugen geladen und drei Fortsetzungstermine bis zum 30. Oktober angesetzt.

Der wegen eines Angriffs auf einen unzufriedenen Kunden angeklagte Friseur sitzt neben seiner Verteidigerin. Foto: David Hammersen/dpa