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Personalmangel

Bremen lockert Kita-Regeln – Betreuung ohne Berufsausbildung

Die Betreuung von Kindern in Bremer Kitas soll in Zukunft flexibler gehandhabt werden.

Die Betreuung von Kindern in Bremer Kitas soll in Zukunft flexibler gehandhabt werden. Foto: Sina Schuldt/dpa

Menschen ohne pädagogische Berufsausbildung sollen in Bremer Kitas künftig im Notfall und zu bestimmten Zeiten einspringen. Ursprünglich waren noch drastischere Änderungen geplant.

Von dpa Mittwoch, 12.03.2025, 05:45 Uhr

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Bremen. Die Betreuung von Kindern in Bremer Kitas soll in Zukunft flexibler gehandhabt werden. Menschen ohne pädagogische Berufsausbildung sollen für einen begrenzten Zeitraum und im Vertretungsfall Kinder allein betreuen, sagte die Bremer Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD). Außerdem sollen Quereinsteiger künftig nach einer vierwöchigen Weiterbildung das Kita-Personal unterstützen können.

Jede Kita-Gruppe muss laut dem Gesetz mindestens 30 Stunden pro Woche von einem Erzieher oder einer Erzieherin betreut werden. In der übrigen Zeit und im Krankheitsfall können Menschen ohne pädagogische Berufsausbildung die Aufgabe übernehmen. Dafür reicht ein Führungszeugnis und die Qualifikation als Kindertagespflegekraft. 

Jedes Jahr sollen rund 100 Menschen entsprechend qualifiziert werden. Wer möchte, kann sich im Anschluss weiter zur Fachkraft ausbilden lassen.

Bildungssenatorin rudert nach heftiger Kritik zurück

Das neue Gesetz bilde die Grundlage für eine „gute und verlässliche Betreuung“, betonte Aulepp. Die Regelung soll den Fachkräftemangel lindern.

Momentan stehen in Bremen 25 Gruppenräume leer, weil es nicht genügend Erzieherinnen und Erzieher gibt. Und das Problem spitzt sich zu: Nach Berechnungen des Ressorts fehlen bis 2030 voraussichtlich 1.500 Fachkräfte.

Ursprünglich hatte die Senatorin deutlich weitreichendere Pläne: Ungelerntes Personal sollte alleinverantwortlich in Kita-Gruppen eingesetzt werden, die Anwesenheit von Fachkräften wäre demnach nur 20 Stunden pro Woche nötig. Der Entwurf stieß bei Eltern, Personalverbänden und bei den Bremer Linken aber auf heftige Kritik und ist nach vielen Diskussionen nun vom Tisch.

Die Bremische Bürgerschaft muss dem neuen Entwurf noch zustimmen, ab Herbst soll die Regelung für fünf Jahre gelten.

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