Demo am Todestag von Aman Alizada

Im August 2019 wurde der Flüchtling Aman Alizada in Bützfleth durch die Schusswaffe eines Polizisten getötet. Der niedersächsische Flüchtlingsrat übt massive Kritik an der Beurteilung des Falls durch die Stader Staatsanwaltschaft. Foto: Ste
Die Initiative Aman Alizada ruft für Sonnabend, 20. August, zum vierten Mal zu einer Versammlung zum Gedenken an Aman Alizada auf. Der 19-Jährige starb am 17. August 2019 in Stade-Bützfleth durch Kugeln der Polizei bei einem Einsatz.
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Die Stader Staatsanwaltschaft erkannte Notwehr und stellte das Verfahren ein, was die Generalstaatsanwaltschaft Celle nach einer Beschwerde von Alizadas Bruder bestätigte. Wie die Initiative mitteilt, reiht sich der damit endgültig abgeschlossene Fall ein in die „Todesfälle von Schwarzen Menschen, People of Color und von Rassismus betroffenen Personen in Gewahrsam und durch Polizeigewalt in Deutschland seit 1990“. Insgesamt gehe es um 210 sogenannte „Einzelfälle“.
Allein im Kreis Stade wurden zwei Geflüchtete innerhalb der vergangenen drei Jahre von der Polizei erschossen. Beide Beamte sind noch im Dienst. Das Problem beschränke sich aber nicht auf Aman Alizada, nicht auf Stade und nicht auf Niedersachsen. Laut der Alizada-Initiative, die mit den Falken (Sozialistische Jugend Deutschlands) und der Sauerkrautfabrik Harburg zur Teilnahme aufruft, sei es ein globales Problem der Institution Polizei. Die BI Menschenwürde und der Flüchtlingsrat Niedersachsen unterstützen die Kundgebung und treten wie die Organisatoren für eine unabhängige Polizei-Beschwerdestelle in Niedersachsen ein, die nicht der Polizei oder dem Innenministerium unterstellt ist. Die Kundgebung beginnt am 20. August um 14 Uhr am Stader Pferdemarkt.