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Wetterdienst warnt vor Frost und Glätte im Kreis Stade

Der April macht, was er will: Die Blüten eines Apfelbaums sind mit Schnee bedeckt.

Der April macht, was er will: Die Blüten eines Apfelbaums sind mit Schnee bedeckt. Foto: David Hutzler/dpa

Polarluft sorgt in Niedersachsen zum Wochenbeginn für winterliches Wetter und Minustemperaturen. Davon bleibt auch der Landkreis Stade nicht verschont, der Deutsche Wetterdienst warnt vor Frost. Wann kommt der Frühling zurück?

Von Redaktion Dienstag, 23.04.2024, 05:59 Uhr

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Landkreis. Polarluft strömt nach Niedersachsen und sorgt zum Wochenbeginn für Frost, Schneeschauer und Glätte. Der Montagmorgen begann mit gebietsweise leichtem Frost bei Temperaturen zwischen null und minus drei Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Morgen mitteilte.

Auch für den Landkreis Stade gab der DWD eine amtliche Warnung vor Frost zwischen Montag, 22 Uhr und Dienstag, 9 Uhr, heraus. Demnach trete in Stade leichter Frost zwischen 0 und -4 Grad auf. „Es gilt, die Pflanzen vor den frostigen Temperaturen zu schützen“, sagt Tanja Sauter vom Deutschen Wetterdienst.

Grundsätzlich warnt der DWD vor lokal auftretender Glätte durch Schnee oder überfrierende Nässe.

Temperaturen sollen im Wochenverlauf steigen

In Tal- und Muldenlagen sänken die Temperaturen auf Werte bis -8 Grad. In Bodennähe werde mäßiger Frost bis -7 Grad erwartet. Die Warnung entspricht der Warnstufe 1.

Der Dienstag startet bewölkt mit einzelnen Schauern und Temperaturen zwischen sieben und zehn Grad. In der Nacht zum Mittwoch fällt weiterhin etwas Regen, im Bergland teils sogar Schnee. Bei Tiefstwerten zwischen minus ein Grad im Oberharz, drei Grad in Ostfriesland und um die fünf Grad auf den Inseln herrscht gebietsweise Frost und Glättegefahr durch Schneematsch. Auch am Mittwoch bleibt es nach Angaben des DWD bewölkt mit Schauern.

Im Wochenverlauf soll es tendenziell leicht wärmer und etwas weniger winterlich werden. In der Nacht zum Donnerstag lockern sich die Wolken auf, abseits der Küste lassen die Schauer etwas nach. Die Tiefstwerte liegen bei minus zwei bis ein Grad und um die vier Grad auf den Inseln.

Wann sind Frühlingstemperaturen im Kreis Stade in Sicht? Ab Donnerstag soll das Thermometer tagsüber zweistellige Werte anzeigen, zum Wochenende sind laut Wetteronline.de Temperaturen bis zu 16 Grad möglich.

Eisheilige: Frost auch noch Mitte Mai?

Die Eisheiligen sind für viele Gartenfreunde Gesetz: Erst wenn die Gedenktage zu Ehren von fünf Heiliggesprochenen Mitte Mai vorüber sind, ist in Deutschland die Gefahr von Frösten gebannt - so sagt man. Und erst dann kann man auch kälteempfindliche Pflanzen aussäen, aussetzen oder aus dem Winterlager holen.

In Norddeutschland gelten Mamertus, Pankratius und Servatius (aufeinanderfolgend 11. bis 13. Mai) als Eisheilige. Im Süden und Südosten des Landes werden neben Pankratius und Servatius Bonifatius (14. Mai) und die „Kalte Sofia“ (15. Mai) dazu gezählt.

Eisheillige waren früher ein guter Richtwert

Aber was ist dran, an den biblischen Wegweisern? Stimmen sie wirklich und vor allem immer noch? „Die Eisheiligen waren vor ein paar Jahrzehnten, also bevor der Klimawandel deutlich spürbar wurde, in vielen Regionen Deutschlands ein guter grober Richtwert“, so Experte für Agrarmeteorologie Andreas Brömser vom Deutschen Wetterdienst.

Ob und wann noch Fröste zu erwarten waren, hing aber immer schon stark von der geografischen Lage innerhalb Deutschlands ab. Während im milden Tiefland des Westens und Nordwestens Frost in der ersten Maihälfte früher selten war, musste man in höher gelegenen Tälern der Mittelgebirge auch in der zweiten Maihälfte noch mit Frösten rechnen, in einzelnen „Frostlöchern“, wie etwa in hoch gelegenen Tälern und Senken der Schwäbischen Alb sogar noch Anfang Juni.

Frost ab Anfang Mai inzwischen unwahrscheinlich

Inzwischen dürften die Eisheiligen allerdings hinfällig sein. Denn: Die Frostgrenze verschiebt sich mit dem Klimawandel weiter nach vorn. „Wenn man die 30-jährigen klimatologischen Referenzzeiträume 1961-1990 und 1991-2020 vergleicht, gehe ich von einer Verfrühung von 7 bis 10 Tagen aus“, so Brömser. Eine statistische Auswertung gebe es jedoch bisher nicht.

Mutige Hobbygärtner können also durchaus riskieren, früher mit dem Pflanzen loszulegen. Denn: „In den typischerweise milden Lagen Deutschlands liegt die Spätfrostwahrscheinlichkeit ab Anfang Mai bei unter 10 Prozent“, erklärt der Experte. (dpa)

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