Diese BSV-Talente laufen in Deutschland ganz vorne mit

Mats Finger will auch dieses Jahr in der deutschen Spitze erfolgreich sein und jagt einen Hamburger Rekord. Foto: BSV
In ihren Jahrgängen zählen Mats Finger, Luzie Knebel und Emil Keppler zur deutschen Spitze. Wie groß der Aufwand dafür war und was sie in der Zukunft noch erreichen wollen.
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Buxtehude. Für Mats Finger ist es Stand jetzt „nur“ die Berufung in den Talentkader des Hamburger Landesverbandes. Finger war im Jahr 2023 in seiner Altersklasse über 800 Meter der schnellste deutsche Läufer. Seine Zeit von 2:17,63 Minuten war gleichzeitig der Veranstaltungsrekord beim „Fest der 1000 Zwerge“, einem der traditionsreichsten Sportfeste in Norddeutschland.
Viermal trainiert Finger in der Woche. Nebenbei spielt er Fußball beim SV Ottensen. Und dann ist da ja noch die Schule. „Meist geht es Schlag auf Schlag“, sagt Finger. Aber schlimm ist das für den Zwölfjährigen nicht. In der kleinen Trainingsgruppe beim Leichtathletik kennt jeder jeden, es ist eine eingespielte Gruppe.
Finger und die Jagd nach dem Hamburger Rekord
Finger hat seine Stärken im Sprint und auf den Mitteldistanzen. Am meisten liegen ihm die 800 Meter. Dort gelingen ihm immer wieder Top-Leistungen, obwohl er manchmal mit Nervosität zu kämpfen hat. „Es kommt natürlich auch auf den Wettkampf an“, sagt Finger.
Im vergangenen Jahr ging es für Mats Finger vor allem um eines: Die Jagd nach dem Hamburger Rekord über 800 Meter. „Ich habe mich in kürzester Zeit um mehrere Sekunden verbessert“, sagt Finger. Das ganze Jahr über kommt er dem Rekord Wettbewerb für Wettbewerb näher, verpasst ihn um nur eine Sekunde.
Im nächsten Jahr will er den Hamburger Rekord brechen und die Marke von 2:15 Minuten erreichen. „Außerdem möchte ich weiterhin im deutschen Kreis erfolgreich sein“, sagt Finger. Möglicherweise gelingen ihm dann ähnliche Erfolge wie zuletzt. Im vergangenen Jahr wurde er Hamburger Meister über 800 Meter und im Vierkampf.
Alexander Mirkens kümmert sich als Trainer um den Leichtathletik-Nachwuchs beim BSV. Er habe eine Reihe ehrgeiziger Talente in seiner Obhut. „Egal welches Wetter, die Jungs und Mädels haben immer Lust zu trainieren und ziehen voll durch“, sagt Mirkens. Er freut sich, dass die Arbeit der letzten Jahre Früchte trägt. „Für die Zukunft sind wir erstklassig aufgestellt.“
Ebenfalls auf dem ersten Platz der Hamburger Meisterschaften über 800 Meter landete Luzie Knebel (W14). Außerdem knackte die 13-Jährige mit einer Zeit von 6:55,73 Minuten den Hamburger Rekord über 2000 Meter. Der alte Rekord stammte aus dem Jahr 1999. „Das finde ich schon toll, aber es geht mir mehr um den Spaß“, sagt Knebel.
Den Spaß an der Leichtathletik findet Knebel beim Handball
Dabei ist sie noch nicht lange in der Leichtathletik aktiv. Gefallen am Laufen fand sie beim Handball. „Beim Handball mochte ich gerne, wenn wir sprinten oder laufen mussten“, sagt Knebel. Vor zwei Jahren fing sie beim BSV mit dem Crosslauf an. Danach kamen die 800 Meter hinzu. Ihre Erfolge, seitdem sie die Sportart gewechselt hat, sprechen für sich.

Weil ihr beim Handball die Laufeinheiten besonders gefielen, begann Luzie Knebel beim BSV mit der Leichtathletik.
Eine besondere Leistung des vergangenen Jahres: Knebel lief die 3000 Meter der Altersklasse W13 in 11:15,97 Minuten. Damit lag sie nur eine Sekunde über der Norm für die Deutschen Meisterschaften des Jahrgangs U16. Aufgrund ihres Alters darf sie allerdings erst in zwei Jahren an diesem Wettkampf teilnehmen. Für die Zukunft setzt sie sich kleinere Ziele: „Ich möchte mal zu den Norddeutschen Meisterschaften.“
Auch Knebel trainiert viermal pro Woche, die daraus resultierenden Leistungen bescherten ihr jüngst die Nominierung für den Landeskader Lauf in diesem Jahr. Was sie sich darunter vorstellen kann, weiß sie selbst noch nicht. Aber sie freut sich trotzdem darauf.
Keppler wird Hamburger Meister in der „ekligsten Disziplin“
Anders als Luzie Knebel durfte Emil Keppler im vergangenen Jahr bereits an den Deutschen Meisterschaften der U16 teilnehmen. Seine 4:39,03 Minuten über 1500 Meter bedeuteten neben dem sechsten Platz auch einen neuen Hamburger Rekord. Keppler, Jahrgang 2008, habe dort durchaus Druck verspürt. „Wenn du aus einem kleinen Verein kommst, sind besonders viele Augen auf dich gerichtet.“

Leichtathletik-Profi zu werden wäre für Emil Keppler ein Traum. Der Weg dorthin ist allerdings lang. Foto: BSV
Sein Vater und Trainer Stefan Keppler brachte seinen Sohn zur Leichtathletik. Nach mehreren Teilnahmen beim Buxtehuder Altstadtlauf begann er mit der Leichtathletik beim Buxtehuder SV. 800 Meter seien die „ekligste Disziplin“, so Keppler. Trotzdem wurde er im vergangenen Jahr über jene 800 Meter sowie über 3000 Meter Hamburger Meister in der U16.
Neben der Leichtathletik spielt Keppler Fußball bei der SG Buxtehude-Altkloster. Bei sechs Trainingsterminen pro Woche bleibt wenig Zeit für Freunde und Freizeit. Keppler will den Fokus auf der Schule behalten. „Der Weg, um Profi zu werden, ist lang“, sagt Keppler. Das Hobby zum Beruf zu machen und tatsächlich Profi zu werden sei der Traum.

Mats Finger will auch dieses Jahr in der deutschen Spitze erfolgreich sein und jagt einen Hamburger Rekord. Foto: BSV