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Großbrand

Drei Tage nach Großbrand weiter Löscharbeiten in Rothenburgsort

Ein Autowrack und Brandschutt stehen und liegen im Stadtteil Rothenburgsort in den Resten einer abgebrannten Lagerhalle. Foto: Bockwoldt/dpa

Ein Autowrack und Brandschutt stehen und liegen im Stadtteil Rothenburgsort in den Resten einer abgebrannten Lagerhalle. Foto: Bockwoldt/dpa

Die Feuerwehr kämpft weiter gegen die Glut nach dem Großbrand in der Billstraße in Hamburg. Durch den Brand ist das umstrittene Gewerbegebiet wieder mehr ins Augenmerk der Öffentlichkeit gerückt. Es soll Konsequenzen geben.

Mittwoch, 12.04.2023, 08:00 Uhr

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Der am Sonntag in der Billstraße ausgebrochene Großbrand ist auch drei Tage später noch nicht vollständig gelöscht. Es seien in der Nacht zum Mittwoch sieben große Glutnester gelöscht worden, die Arbeiten dauerten aber weiter an, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Mittwoch.

Besonders ein durch die Hitze verbogener Container bereite den Beamten Sorgen, es bestehe die Möglichkeit, dass sich im Container brennbare Substanzen befinden oder es darin ein Glutnest gebe. Die Löscharbeiten können nach Angaben des Feuerwehrsprechers noch tagelang dauern.

Nach Großbrand weiter Brandherde in der Billstraße

Die Ursache des Brandes sowie die Höhe des Schadens sind demnach weiterhin unklar. Grund dafür sei die Unübersichtlichkeit auf dem Gelände des Autohändlers in der Billstraße, auf dem am Sonntagmorgen der Brand ausgebrochen war. Dabei ist das Gelände kein Einzelfall, die gesamte Straße gilt als „Schrottplatz“ Hamburgs. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte Konsequenzen. „Solche Areale müssen streng kontrolliert werden. Zoll, Bauaufsicht, Feuerwehr, Umweltamt und Polizei müssen gemeinsam agieren und den Rechtsstaat durchsetzen“, sagte Horst Niens, der Landesvorsitzende der GdP am Dienstag. Die Situation auf dem Gelände des Autohändlers habe die Arbeiten der Beamten erschwert und die schnelle Ausbreitung des Brandes begünstigt.

Zahlreiche Haushaltsgeräte stehen im Stadtteil Rothenburgsort auf dem Gelände eines Händlers in der Billstraße. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Zahlreiche Haushaltsgeräte stehen im Stadtteil Rothenburgsort auf dem Gelände eines Händlers in der Billstraße. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Stadt bereitet Vorkaufsrecht für Billstraße vor

Der Hamburger Senat will die Probleme nun angehen. Ein Sprecher der Finanzbehörde sagte, der Senat bereite eine Drucksache zur Billstraße vor, um ein städtisches Vorkaufsrecht zu bekommen.

Im Sender NDR 90,3 sagte der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, Ralf Neubauer (SPD), die Probleme in der Billstraße seien den Behörden bekannt. „Aktuell erleben wir leider sehr häufig dasselbe, nämlich dass wir eine illegale Nutzung teilweise nach langwierigen Verfahren untersagen können. Und dann das Grundstück verkauft wird und die nächste illegale Nutzung beginnt.“ Die Stadt wolle versuchen, dem jetzt mit dem Vorkaufsrecht einen Riegel vorzuschieben.

Was genau auf dem Grundstück gelagert wurde, war weiter unklar. Nach Angaben der Feuerwehr konnten bisher mehrere sogenannte IBC Container identifiziert werden. Die in ihnen gelagerten brennbaren Flüssigkeiten könnten der Grund für die extreme Rauchentwicklung gewesen sein. Um was für Chemikalien es sich genau handelt, war zunächst unklar. Der Brand und der Rauch wurden in einer amtlichen Warnung als „extreme Gefahr“ eingestuft. (dpa)

Von einer Drehleiter aus spritzen Feuerwehrleute Wasser auf brennende und stark rauchende Lagerhallen. Die Feuerwehr warnt vor Gefahr durch Rauchgase und chemische Bestandteile in der Atemluft bei dem Brand im Stadtteil Rothenburgsort. Foto: Fynn Rohr/dpa

Von einer Drehleiter aus spritzen Feuerwehrleute Wasser auf brennende und stark rauchende Lagerhallen. Die Feuerwehr warnt vor Gefahr durch Rauchgase und chemische Bestandteile in der Atemluft bei dem Brand im Stadtteil Rothenburgsort. Foto: Fynn Rohr/dpa

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Kampf gegen das Feuer: Feuerwehrleute während ihres Einsatzes in Hamburg-Rothenburgsort.

Kampf gegen das Feuer: Feuerwehrleute während ihres Einsatzes in Hamburg-Rothenburgsort.

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