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Naturschutz

E-Biker sind Gefahr für Feuersalamander im Harsefelder Forst

Derzeit kein Einzelfall im Braken bei Harsefeld: ein durch Radfahrer überrollter Feuersalamander. Foto: Landesforsten, Lukas Pampe

Derzeit kein Einzelfall im Braken bei Harsefeld: ein durch Radfahrer überrollter Feuersalamander. Foto: Landesforsten, Lukas Pampe

Der Braken bei Harsefeld beherbergt eine der wenigen Vorkommen des Feuersalamanders im Landkreis. Trotz ihrer „Warnweste“ werden die etwa 20 Zentimeter großen Tiere übersehen und von Rädern überfahren. Förster und Naturschützer bitten um Rücksicht.

Von Miriam Fehlbus Donnerstag, 20.10.2022, 07:00 Uhr

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„Im Frühjahr und Herbst halten sich die Lurche, insbesondere bei Regen und lauwarmen Temperaturen, vermehrt auf dem Hauptweg im Braken auf“, sagt Hauke Klattenberg, Mitarbeiter des Forstamts Harsefeld und Fachmann für Waldökologie und Naturschutz. Sie seien auf dem feuchten Untergrund vermutlich auf der Suche nach Nacktschnecken und kleinen Insekten, so Sarina Pils, Leiterin der „ÖNSOR“, der Ökologischen NABU-Station Oste-Region.

Lurche sind besonders geschützt

Mit seiner Körpergröße von durchschnittlich knapp 20 Zentimetern gehört der Feuersalamander zu den größten heimischen Schwanzlurchen. Die Färbung ist schwarz glänzend mit einem auffälligen gelborangem Fleckenmuster auf der Oberseite. Sie sind besonders geschützt und dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.

Die tödlichen Verletzungen werden ihnen im Braken vermutlich auch durchgehend unwissend zugefügt. Der Hauptweg wird von zahlreichen Waldbesuchern genutzt: Radfahrer auf dem Weg zur Arbeit, Radsportler oder E-Biker, die mit zum Teil hohen Geschwindigkeiten durch den Wald brausen, aber auch Jogger, Walker und Spaziergänger sind hier unterwegs, zum Teil, ohne Notiz von diesen seltenen Waldbewohnern zu nehmen.

„Leider haben wir hier nun schon mehrfach tote Feuersalamander gefunden“, sagt Klattenberg. Obwohl die Tiere so auffällig gezeichnet sind, fallen sie auf dem Boden kaum oder gar nicht auf. „Viele Radfahrer oder Waldbesucher schauen im Normalfall ja auch nicht ständig auf den Boden“, vermutet Pils, warum die Feuersalamander überfahren oder totgetreten werden.

Um den Verkehrstod der Lurche zu vermeiden, appellieren das Forstamt Harsefeld und die ÖNSOR an die Waldbesucher, insbesondere auf dem Hauptweg die Geschwindigkeit zu reduzieren, mit Licht zu fahren und auf die sich sehr langsam fortbewegenden Feuersalamander vermehrt zu achten.

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