Ein Fremdkörper, der die Artenvielfalt massiv gefährdet

Statt der amerikanischen Roteiche pflanzten Heiner Baumgarten (BUND Stade, links), Bürgermeister Sönke Hartlef (rechts) und Uwe Andreas vom Landkreis Stade am Bürgerpark eine heimische Stieleiche. Foto: privat
Die Wahl der amerikanischen Roteiche zum „Baum des Jahres 2025“ sorgt beim BUND Stade für Empörung: Die nicht heimische Art sei gar kein Klimabaum. Die Roteiche wurde abgeschoben.
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Seit dem Jahr 2000 pflanzen Landkreis Stade, Stadt Stade und der BUND Stade gemeinsam auf Initiative des BUND zum Tag des Baumes den „Baum des Jahres“. Für 2025 wurde von der Dr. Silvius Wodarz-Stiftung die Roteiche (Quercus rubra) zum Baum des Jahres gekürt, deren ursprüngliche Herkunft das östliche Nordamerika ist.
Entscheidung für die wertvolle heimische Stieleiche
Der BUND Stade hat diese Wahl kritisiert: „Die Wahl scheint sehr davon geprägt zu sein, dass die Forstwirtschaft auf der Suche nach einem neuen „Brotbaum“ als Nachfolge für die Fichte für die Forstwirtschaft ist. Die Roteiche ist in deutschen Wäldern ein Fremdkörper, der keine ökologischen Verflechtungen (Biozönosen) mit heimischen Tieren und Pflanzen bildet. Die Stiftung begibt sich damit erstmals auf den Irrweg der Diskussion um sogenannte Klimabäume“, sagt Heiner Baumgarten, BUND-Kreisvorsitzender und Baumexperte. „Wir haben uns deshalb für die Pflanzung einer Stieleiche (Quercus robur), einem der wertvollsten heimischen Baumarten und 1989 erster Baum des Jahres, entschieden.“
Gemeinsam mit Bürgermeister Sönke Hartlef und Dr. Uwe Andreas vom Landkreis Stade wurde die Eiche am Adolf-Ravelin/Bürgerpark gepflanzt. Bürgermeister Hartlef bedankte sich für die jetzt erfolgte 26. Pflanzung und die Organisation durch den BUND. Dr. Uwe Andreas überbrachte die Grüße und den Dank von Landrat Kai Seefried und unterstützte die Entscheidung für die Stieleiche.
Heiner Baumgarten betonte in seiner Erläuterung zur Pflanzung, dass dem Baumschutz und der Baumpflege in den Städten und Gemeinden deutlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden müsse und der Baumschutz bereits in der Planung des Straßen- und Tiefbaus beginnen müsse. Er dankte den Kommunalen Betrieben Stade (KBS) für die Vorbereitung des Pflanzorts und den Aktiven des BUND für die wieder „schmackhaften Häppchen“ zum Abschluss der Aktion. Mehr Infos: www.bund-stade.de. (iha)