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Lehrermangel

Schulen: Eltern auf Barrikaden – Petition gestartet

Die Petition ist an Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) gerichtet.

Die Petition ist an Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) gerichtet. Foto: Michael Matthey/dpa

Der Landeselternrat in Niedersachsen und Unterstützer bündeln ihre Forderungen und benennen Missstände in der Bildungspolitik.

Von dpa Mittwoch, 27.11.2024, 14:35 Uhr

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Hannover. Elternvertreter an Niedersachsens Schulen beklagen in einer Petition eine Reihe von Missständen im Bildungswesen. In einer vom Landeselternrat geleiteten Konferenz stellten sie zehn Forderungen auf, für die sie Unterschriften sammeln. Bis heute Mittag kam die an Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) gerichtete Petition auf rund 2.400 Unterzeichner.

Die Eltern fordern unter anderem deutlich mehr Personal an den Schulen, die unentgeltliche Bereitstellung von Lernmitteln und die Anerkennung von digitalen Endgeräten als Lernmittel, eine verbindliche Offenlegung der Notenspiegel nach allen Klassenarbeiten und Tests, eine transparente Statistik von Unterrichtsausfällen sowie eine kostenlose Schülerbeförderung für alle Schüler und Auszubildenden.

„Wir Eltern sind wirklich sehr besorgt um den Zustand unseres Bildungssystems“, sagte die Vorsitzende des Landeselternrats, Miriam Kaschel. „Es wird Zeit, dass wir den politisch Verantwortlichen die vielen Bereiche mit großem Handlungsbedarf aufzeigen und ein Handeln im Sinne unserer Kinder einfordern.“ Die Umsetzung der Forderungen erwarten die Eltern laut Petition noch in der bis voraussichtlich 2027 laufenden Legislaturperiode.

Ein Sprecher des Kultusministeriums sagte zu der Petition: „Die allermeisten Wünsche, die dort formuliert werden, sind bekannt.“ Die Forderungen entsprächen vielfach Punkten, „an denen wir dran sind“, etwa eine bessere Unterrichtsversorgung und die Gewinnung von Lehrkräften. „Wir ziehen da eigentlich in eine Richtung“, sagte der Sprecher.

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Christian Häckl
28.11.202407:44 Uhr

Als Elternvetreter der IGS Stade habe ich an der Petition mitgearbeitet, denn ich sehe täglich den Einsatz der Lehrkräfte und weiterem Personal an unserer Schule mit Einsatz am Limit. Wir brauchen dringend übergreifend mehr Investitionen in Bildung, mehr Transparenz und aktuelle Statistiken für Unterrichtsversorgung, ein neue Priorisierung von Inhalten in den Lehrplänen und vor allem eine Gleichbehandlung aller Schulen in der Lehrkräfteversorgung. Gymnasien sind systemisch besser gestellt als alle anderen weiterführenden Schulen (Grundversorgung vs. Zusatzbedarfes). Das steht im Widerspruch zum Ziel echter Bildungsgerechtigkeit. Vor allem aber brauchen wir weniger Schuldzuweisungen und Nebelkerzen einzelner Akteure (Bund vs. Land vs. Landkreis vs. Stadt), sondern einen gemeinsamen Weg für bessere Bildung. Bildung ist eine Aufgabe für unsere gesamte Gesellschaft und nicht nur das Problem von Schulen und Eltern!

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