Toter Hertha-Präsident Bernstein: Staatsanwalt ermittelt

Nach dem unerwarteten Tod von Hertha-Präsident Kay Bernstein ist ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden. Foto: Christoph Soeder/dpa
Hertha-Präsident Kay Bernstein ist unerwartet gestorben. Nun ermittelt die Polizei.
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Frankfurt/Oder. Nach dem unerwarteten Tod von Hertha-Präsident Kay Bernstein im Alter von 43 Jahren ist ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Die Leiche von Bernstein soll in der Rechtsmedizin obduziert werden, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder der dpa bestätigte. Es sei dann auch schon mit ersten Ergebnissen zu rechnen, ob Bernstein eines natürlichen oder unnatürlichen Todes gestorben sei. Zuvor hatte die „Berliner Morgenpost“ berichtet.
Die Einleitung eines Todesermittlungsverfahrens sei ein Standardvorgang, wenn die Todesursache unklar sei, sagte eine Sprecherin der Polizei zuvor. Hinweise auf einen Suizid oder eine Fremdeinwirkung lägen derzeit nicht vor. Zuvor hatten der „Tagesspiegel“ und RTL berichtet. Der Tod des 43 Jahre alten Clubchefs, der in Brandenburg nahe der Stadtgrenze zu Berlin lebte, war am Dienstag bekannt geworden.
Hertha-Vize Drescher führt Geschäfte
Nach Bernsteins Tod wird Vize-Präsident Fabian Drescher als Interims-Präsident des Zweitligisten fungieren. Der 41-Jährige hatte bereits die Mitgliederversammlung im vergangenen Oktober geführt, als Bernstein aufgrund eines Unfalls im Krankenhaus lag. Ob Drescher bis zu den turnusmäßigen Neuwahlen im Oktober bleibt oder es auf der Mitgliederversammlung im Frühjahr vorgezogene Neuwahlen gibt, ist noch nicht geklärt.
Neuwahlen könnten die Gremien um das weiterhin handlungsfähige Präsidium, dem Aufsichtsrat und dem Vereinsgericht einberufen. Ebenso könnten zehn Prozent der Mitglieder für vorgezogene Neuwahlen votieren, wie „Bild“ berichtet.
Hertha-Fans gedenken Bernstein
Zahlreiche Hertha-Fans haben Bernstein am Rande der Trainingseinheit gedacht. Rund 80 Anhänger verfolgten am Nachmittag die erste öffentliche Trainingseinheit der Berliner nach dem Bekanntwerden der Nachricht am Vortag. Viele von ihnen hatten Blumen dabei.
Sportdirektor Benjamin Weber und Trainer Pal Dardai betraten als erste den Trainingsplatz, die Mannschaft folgte. Den Fans sollte mit dem öffentlichen Training auch eine weitere Möglichkeit zur Anteilnahme gegeben werden, hatte Hertha erklärt.
Vor der Geschäftsstelle bildete sich eine Schlange. Dort wurde ein gerahmtes Bild von Bernstein aufgestellt, über eine Ecke die blaue Trainingsjacke gehängt, die das Markenzeichen des Präsidenten war. Vor dem Bild wurden Blumen niedergelegt und Kerzen aufgestellt. Einige Fans weinten, viele trugen sich in das Kondolenzbuch ein.