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Open Air

Fans verlassen nach Heavy-Metal-Festival Wacken

Vier Tage Party für die Metalfans gehen zu Ende.

Vier Tage Party für die Metalfans gehen zu Ende. Foto: Axel Heimken/dpa

Sie brauchen keinen Schlaf: In Wacken ist das 33. Open Air in der Nacht zu Ende gegangen und viele Fans sind direkt abgereist. Die Polizei zeigt sich zufrieden.

Von dpa Sonntag, 04.08.2024, 13:30 Uhr

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Wacken. Nach vier Tagen ist das 33. Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken Geschichte und die Blicke der Metalfans richten sich bereits auf 2025. Noch am Sonntagabend sollte der Vorverkauf online starten. Die 85.000 Karten für diesen Sommer waren binnen viereinhalb Stunden vergriffen.

Das Wetter hat den Metalheads aus vielen Teilen der Welt diesmal meist in die Karten gespielt. Seit Mittwoch standen auf den Wiesen des 2.000-Seelen-Dorfes vier Tage lang dröhnende Bässe, kreischende Gitarren und gewaltige Trommel-Einlagen im Mittelpunkt. Erst wenige Stunden vor Schluss gab es einen zwar kräftigen, aber nicht lange anhaltenden Regen auf dem Holy Ground, wie Metalfans das Areal nennen.

Abreise in der Nacht

Noch in der Nacht haben viele Fans die Heimreise angetreten. Bis 6 Uhr morgens sei bereits die Hälfte der Metalfans weg gewesen, berichtete die Polizei. An Knotenpunkten sorgten Polizeibeamtinnen und -Beamte für einen guten Verkehrsfluss. Etwas Geduld brauchten Metalfans mit Fahrtrichtung Süden, weil es sich auf der Autobahn 23 Richtung Hamburg staute.

Noch in der Nacht reisten Metalfans aus Wacken ab.

Noch in der Nacht reisten Metalfans aus Wacken ab. Foto: Axel Heimken/dpa

Die Anreise war im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als es wegen der schlammigen Platzverhältnisse nur 61.000 Fans auf die Campingflächen schafften, nun glatt gelaufen. Der Leiter der Polizeidirektion Itzehoe, Frank Matthiesen, lobte das neue System verschiedener Routen und einem zusätzlichen Anreisetag. „Es gab keinerlei Wacken-Feeling auf der Straße, weil es keine Staus mehr gab.“

In der Nacht zum Sonntag gab es jedoch einen kleineren Vorfall: In der Nacht fuhr ein Unbekannter mit dem Auto einem Verkehrsmitarbeiter über den Fuß. Der Mann wurde dabei leicht verletzt. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung und Verkehrsunfallflucht.

Nicht mehr Einsätze als im Vorjahr

Zufrieden zeigte sich die Polizei mit ihrem Camp vor Ort. Die Wache sei von vielen Menschen aufgesucht worden. Die Zahl der Ermittlungsverfahren bewege sich mit knapp 100 laut aktuellen Stand auf dem Niveau der beiden Vorjahre.

Der Rettungsdienst berichtete am Samstag von 3.500 Einsätzen - vom Insektenstich bis zum Transport ins Krankenhaus. „Das ist eine normale Zahl“, sagte Rettungsdienstleiter Volker Böhm. Knapp 200 Besucherinnen und Besucher seien in ein Krankenhaus gebracht worden.

Für einen Aufreger sorgte der Brand eines Merchandising-Zeltes am frühen Dienstagmorgen, der auf Autos und Zelte übergriff. Weil sie rechtsradikale Parolen gegrölt haben sollen, mussten zwei Besucher das W:O:A vorzeitig verlassen. Ein Zeuge hatte die Polizei informiert.

Erste 34 Bands für 2025

Noch in der Nacht gaben die Festivalveranstalter die ersten 34 Bands für das 33. Wacken Open Air (30. Juli bis 2. August) bekannt. Erwartet werden unter anderem die französische Band Gojira, die US-Rocker Papa Roach, Machine Head, Saltatio Mortis, Apocalyptica, Saxon und Michael Schenker.

Festivalchef Thomas Jensen betonte, die Fans sollten in Wacken zusammen feiern „und dann auch noch mit der richtigen Musik“. In allgemein immer schwierigeren Zeiten habe die friedlich feiernde Metal-Gemeinde einen Kontrapunkt gesetzt.

Stabile Preise

Die Ticketpreise bleiben 2025 mit 333 Euro stabil. Allerdings sind künftig pro Fahrzeug 33 Euro extra fällig, für größere Gefährte wie beispielsweise Wohnmobile ab 3,5 Tonnen 66 Euro. „Je mehr Leute im Auto, desto billiger“, sagte Jensen. Das schone die Umwelt. Wer mit Bus, Bahn oder dem Rad kommt, zahlt nichts extra.

Das Wacken Open Air endete in der Nacht.

Das Wacken Open Air endete in der Nacht. Foto: Axel Heimken/dpa

Am Freitagabend hatten unter anderem die US-Band Korn und Gene Simmons gespielt. Der ehemalige Sänger und Bassist bei Kiss ist nun mit seiner Solo-Band unterwegs. Gemeinsam legten sie einen fulminanten Auftritt hin. Gleiches gilt für Korn, die Publikumsmagnet des Abends waren. Am Samstag spielten unter anderem Amon Amarth. Aber auch die Scorpions und Accept waren dabei. Das W:O:A in dem Dorf mit 2.000 Einwohnern gilt als eines der größten Heavy-Metal-Festivals weltweit.

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