Zähl Pixel
Verdacht auf Steuerbetrug

Finanzfahnder ermitteln wegen Depardieus Wohnung in Belgien

Starschauspieler Depardieu bestreitet den Vorwurf, nur auf dem Papier nach Belgien umgezogen zu sein, um hohen Steuern in Frankreich zu entkommen. (Archivbild)

Starschauspieler Depardieu bestreitet den Vorwurf, nur auf dem Papier nach Belgien umgezogen zu sein, um hohen Steuern in Frankreich zu entkommen. (Archivbild) Foto: Jens Kalaene/dpa

Frankreichs Schauspielstar Gérard Depardieu empörte sich schon vor Jahren über hohe Steuern in Frankreich - und verlegte seinen Wohnsitz nach Belgien. Die Behörden ermitteln nun wegen Steuerbetrugs.

Von dpa Dienstag, 25.02.2025, 15:10 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Paris. Gegen den französischen Star-Schauspieler Gérard Depardieu führt die französische Steuerfahndung Vorermittlungen wegen Steuerbetrugs. Dabei geht es um den Verdacht, dass der 76-Jährige seit 2012 einen Wohnsitz in Belgien lediglich vortäuscht, um hohen französischen Steuern für vermögende Menschen zu entkommen, tatsächlich aber in Frankreich lebt. 

Wie die französische Justiz mitteilte, habe es am 11. Februar Durchsuchungen in Frankreich und Belgien durch Steuerfahnder beider Länder gegeben.

Depardieu war bereits 2012 offiziell nach Belgien umzogen, um der nach seiner Meinung reichenfeindlichen Politik des damaligen französischen Präsidenten François Hollande zu entkommen. Im Streit um nach seiner Ansicht überhöhte Steuern für Reiche verlegte er seinen Wohnsitz in den zu Estaimpuis gehörenden Ort Néchin nahe der französischen Grenze. Die belgische Gemeinde ernannte den Schauspieler daraufhin prompt zum Ehrenbürger. 

Anwalt spricht von unzutreffenden Vorwürfen

Die Informationen der Finanzfahndung seien „einmal mehr unzutreffend“, sagte Depardieus Anwalt Jérémie Assous auf dpa-Anfrage. „Die Steuerverwaltung bemüht sich seit neun Jahren, einen Betrug nachzuweisen. Da dies nicht gelang, versucht sie nun, dies über ein Strafverfahren zu erreichen.“ Dieses werde aber zum gleichen Ergebnis führen. „Manche wären versucht, diese juristischen Methoden als schäbig zu bezeichnen, aber sie sind legal und üblich.“

Depardieu hat im Moment auch wegen weiterer Vorwürfe mit der Justiz zu tun. Ende März muss er wegen des Verdachts sexueller Übergriffe vor Gericht erscheinen. Zwei Frauen werfen ihm vor, er habe sie 2021 bei Dreharbeiten an den Brüsten und am Gesäß begrapscht. Depardieu („Cyrano von Bergerac“, „Asterix und Obelix“) bestreitet die Vorwürfe.

Schon seit Jahren melden sich immer wieder Frauen zu Wort, die Depardieu sexueller Übergriffe beschuldigen. Depardieu droht auch in einem weiteren Fall ein Prozess. 2018 hatte ihn die Schauspielerin Charlotte Arnould wegen mutmaßlicher Vergewaltigung verklagt. Der Darsteller bestreitet die Vorwürfe vollständig.

Weitere Themen

Weitere Artikel

Das Herz von Supertramp: Rick Davies ist tot

Mit seiner Band Supertramp lieferte er in den 70er und 80ern Welthits wie „Dreamer“, „Goodbye Stranger“ oder „Breakfast In America“. Zuletzt trat Rick Davies nur noch auf der kleinen Bühne auf.

Nina Hoss in Ibsen-Neuinterpretation „Hedda“

Nia DaCostas radikale Neuverfilmung des Klassikers beleuchtet Macht, Begehren und Zerstörung – mit Nina Hoss in einer Schlüsselrolle. Vor der Premiere gab es eine besondere Ehrung für Hoss.

Der ewige Dorfpolizist - Horst Krause ist tot

Trauer um Horst Krause: Millionen Zuschauer verbinden den Schauspieler mit dem sympathischen Dorfpolizisten im Brandenburger „Polizeiruf“. Die Rolle seines Lebens war nach seinem echten Namen benannt.