Flugzeug-Auslieferungen bei Airbus nehmen nur langsam Fahrt auf

Auf einer Fläche von 378.100 Quadratmetern produziert Airbus in Stade Seitenleitwerke, Rumpfschalen und andere Flugzeugteile. Nun soll eine 12,5 Hektar große Fläche am Werksgelände hinzukommen. Foto: Airbus
Airbus hat nach einem schwachen Jahresstart im Februar etwas mehr Flugzeuge ausgeliefert. In diesem Jahr will der Flugzeugbauer mit Werk in Stade insgesamt 720 Flugzeuge übergeben.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Im Februar übergab der Dax-Konzern 46 Verkehrsflugzeuge an seine Kunden, wie er am Dienstagabend in Toulouse mitteilte. Das waren drei weniger als ein Jahr zuvor. Im Januar hatte Airbus allerdings nur 20 Maschinen ausgeliefert. Nach zwei Monaten stehen damit 66 Auslieferungen zu Buche. Im Februar holte der Hersteller derweil Brutto-Bestellungen über 99 Verkehrsjets herein.
Im laufenden Jahr peilt der Konzern insgesamt rund 720 Auslieferungen von Verkehrsflugzeugen an und damit so viele wie ursprünglich für 2022 geplant. Da hatte der Hersteller am Ende netto nur 661 Jets an Kunden übergeben. Lieferkettenprobleme hatten die Produktion belastet. Erst Mitte Februar hatte Airbus den Ausbau seiner Mittelstreckenjet-Produktion angesichts der Probleme in den Lieferketten weiter nach hinten verschoben.
Airbus will tausende Arbeitsplätze schaffen
Der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus will in diesem Jahr in Deutschland 3500 Menschen einstellen. Etwa 1900 von ihnen würden im zivilen Flugzeugbau gebraucht, 1100 im militärischen und Raumfahrtbereich und etwa 500 beim Hubschrauberwerk, kündigte Arbeitsdirektor Marco Wagner im Februar an. Gebraucht würden vor allem Elektriker, Mechaniker und Kabinenausrüster, aber auch IT-Spezialisten, Experten für Cybersicherheit und Entwickler von Brennstoffzellen und hybriden Antriebssystemen.
Auf den Standort Hamburg entfielen etwa 1300 externe Einstellungen, sagte Wagner. Bei den Standorten Donauwörth und Manching seien es jeweils etwa 500 und in Ottobrunn 300. In Nordenham sollen 250 Frauen und Männer eingestellt werden, in Friedrichshafen/Immenstadt 130 sowie in Bremen und Stade jeweils 100.
Großauftrag aus Indien
Das zusätzliche Personal wird gebraucht: Die Lufthansa hat zur Modernisierung ihrer Flugzeugflotte 15 Flugzeuge vom Typ Airbus A350 bestellt. Die Maschinen sollen ab Mitte des Jahrzehnts ausgeliefert werden, teilte die Lufthansa mit.
Und eine weitere Großbestellung kommt aus Indien: Air India habe eine Absichtserklärung über 210 Maschinen aus der Mittelstreckenjet-Familie A320neo sowie 40 Großraumjets vom Typ A350 abgeschlossen, sagte der Chef der Air-India-Mutter Tata Group, Natarajan Chandrasekaran, im Februar. Das Geschäft war bereits erwartet worden. Die Maschinen aus der A320-Familie werden unter anderem in Hamburg-Finkenwerder montiert. (dpa)