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Fußball-Bundesliga

„Flutlichtnächte“ an der Weser: Werders Traum von Europa

In der Rückrunde wollen die Bremer wieder viel Grund zum Jubeln haben.

In der Rückrunde wollen die Bremer wieder viel Grund zum Jubeln haben. Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Werder Bremen hat schwere Jahre hinter sich. Doch jetzt klopfen die Grün-Weißen wieder oben an. Vor allem die Spieler wollen nach Europa.

Von dpa Freitag, 10.01.2025, 14:55 Uhr

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Bremen. Platz sieben und Viertelfinale im DFB-Pokal: So nah wie vor dem Start in den zweiten Saisonteil war Werder Bremen lange nicht mehr dran an den internationalen Plätzen. 14 Jahre ist es her, dass die Grün-Weißen letztmals in Europa dabei waren. Danach versank der norddeutsche Traditionsclub im Mittelmaß.

Unter Florian Kohfeldt erlebte die Sehnsucht nach Europa noch einmal eine Renaissance: Vor der Saison 2019/20 war das internationale Geschäft auch offiziell wieder das Ziel. Doch dann ging fast alles schief. Sportlich stürzte Werder unter dem einstigen Hoffnungsträger Kohfeldt dramatisch ab und musste 2021 sogar in die Zweite Liga. Finanziell kämpfte der Verein wegen der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ums Überleben.

Europa für Fritz mittelfristig das Ziel

Jetzt aber ist Werder wieder da und hat vor dem ersten Spiel des neuen Jahres bei RB Leipzig am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) Europa fest im Visier. „Wir sind einen sehr schwierigen Weg gegangen und haben uns seit dem Aufstieg kontinuierlich weiterentwickelt. Und diesen Weg wollen wir weitergehen. Das ist unser Anspruch und unser Ziel. Und mittelfristig wollen wir auch gerne in Europa wieder dabei sein“, sagte Sport-Geschäftsführer Clemens Fritz der Deutschen Presse-Agentur.

Fritz hat als Profi selbst noch das besondere Flair von Europapokal-Abenden im Weserstadion erlebt. Da will Werder wieder hin.

„Wir sind realistisch, aber ich bin dennoch auch ein Freund davon, Ziele zu formulieren, weil wir weiterkommen wollen. Wenn du nicht den Mut hast, etwas erreichen zu wollen, dann kannst du dich nicht weiterentwickeln“, sagte Fritz. „Natürlich ist es der Anspruch und unser mittelfristiges Ziel als Club, dass wir auch mal wieder unter der Woche Flutlichtnächte im Weserstadion austragen – und das nicht nur in einer Englischen Woche der Bundesliga.“

Team ist eingespielt

Damit der Traum von Europa wahr wird, muss das Team von Trainer Ole Werner an die fast immer überzeugenden Leistungen in den ersten 15 Saisonspielen anknüpfen. Im bisherigen Saisonteil kam den Grün-Weißen zugute, dass das Gerüst der Mannschaft schon länger zusammen und eine Einheit entstanden ist. „Die Eingespieltheit und die Tatsache, dass die Jungs die Spielidee und die Gedanken von Ole Werner komplett verinnerlicht haben, sind natürlich schon ein Faustpfand von uns“, sagte Fritz.

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Dennoch fügten die Verantwortlichen in Leihspieler Issa Kaboré von Manchester City einen interessanten Spieler hinzu. Auch sonst kann bis zum Ende des Transferfensters Anfang Februar noch etwas passieren. „Wir sind darüber hinaus mit beiden Augen am Markt. Aber wir sind auch sehr sensibel, was das Mannschaftsgefüge angeht“, sagte Fritz.

Werder-Coach Werner gibt sich mit Blick auf weitere Transfers ebenfalls zurückhaltend. „Ich glaube, die Mannschaft verdient Vertrauen. Wenn wir etwas machen, dann muss es eine große Überzeugung geben. Und der neue Spieler muss in die Gruppe passen, denn das ist unsere große Stärke“, sagte der Bremer Trainer.

Spieler wollen nach Europa

Die Mannschaft würde weitere Verstärkungen begrüßen, auch wenn das neue Konkurrenz bedeutet. Denn während die Verantwortlichen beim Thema Europa immer das Wort „mittelfristig“ einfügen, gehen die Spieler deutlich offensiver mit der Zielsetzung um.

„Wenn man im letzten Jahr nur ein Tor von Europa entfernt war, dann würde ich lügen, wenn ich sage, dass es mir egal wäre“, sagte Mittelfeldspieler Jens Stage der „Deichstube“. Zwar sei in der Tabelle alles eng zusammen. „Aber klar, ich würde mich gerne mit Werder über die Liga oder den DFB-Pokal für Europa qualifizieren.“

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