Frauenärztin am Elbe Klinikum hat dringendes Anliegen

Sie verbindet eine langjährige Freundschaft: Dr. Susana Kusi (rechts), Henry Mau und Edeltraut Benecke. Foto: Alexandra Bisping
Sie hat in Ulm studiert und in Offenburg ihren Facharzt gemacht. Gerade ist Dr. Susana Kusi, Frauenärztin aus Ghana, in Stade. Sie kommt zum Arbeiten in die Hansestadt. Mit ihrem Verdienst hilft sie ihrer Klinik in Ghana - doch das reicht nicht aus.
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Stade. Manchmal bekommt Susana Kusi ein Huhn. Oder Eier, Gewürze, Öl, Reis. Patientinnen bringen diese Gaben zu ihr in das Siloam Hospital in Kumasi (Ghana), als Dankeschön für die medizinische Versorgung. Andere wiederum verlassen einfach die Klinik, ohne offiziell entlassen worden zu sein. Wahrscheinlich trauen sie dem ghanaischen Staat nicht zu, dass er ihre Rechnung bezahlt. Das passiert häufiger, sagt die Frauenärztin, die durch diese Zahlungsmoral in arge Bedrängnis kommt.
Derzeit befindet sich Susana Kusi in Stade. Für ein paar Wochen bewohnt die Medizinerin in der Hansestadt ein kleines Zimmer, um am Elbe Klinikum tätig zu sein. In Intervallen arbeitet sie als Honorarärztin in Deutschland. Was sie verdient, ist für Ghana bestimmt. Susana Kusi steckt das Geld in Medikamente und medizinische Geräte. Alles fließt in die Klinik, die ihre Eltern vor mehreren Jahrzehnten in Kumasi aufgebaut haben.
Die Klinik wird in der zweiten Generation geführt
„Dankenswerterweise bekomme ich auch viel gespendet“, sagt die 58-jährige Medizinerin. Darüber sei sie glücklich. Doch in diesem Jahr wird es eng. Ihr Einkommen werde nicht ausreichen, um die Kosten für alle notwendigen Anschaffungen abzudecken. Darum bittet sie um Unterstützung, um den Menschen in dem westafrikanischen Staat „eine qualifizierte und gute medizinische Versorgung zu ermöglichen“. Warum sie mit Deutschland enger verbunden ist, hat mehrere Gründe.
„Mein Vater war Chirurg und Urologe, er hat seine gesamte Ausbildung in Deutschland gemacht“, sagt Susana Kusi. Gemeinsam mit ihrer Mutter, einer Krankenschwester und Hebamme, gründete er in den 1970ern das Siloam Hospital in Ghana. Ihre Schwester, so erzählt Susana Kusi, habe ebenfalls eine Ausbildung zur Hebamme und Krankenschwester in Deutschland gemacht. Gemeinsam mit ihr führt Susana Kusi jetzt die Klinik der Eltern weiter.
Mit Edeltraut Benecke, einer Freundin ihrer Mutter, und deren Lebensgefährten Henry Mau ist Susana Kusi weiterhin gut befreundet. Sie leben in Schleswig-Holstein: Kommt die Ghanaerin nach Stade, gibt es dort ein herzliches Wiedersehen. Dabei erzählt die Ärztin, woran es fehlt, um die medizinische Versorgung in der Klinik aufrechtzuerhalten.
Das ist für die Ärztin besonders teuer
Wenn das Gesundheitssystem in Ghana „ins Stottern gerät“ - so nennt es Susana Kusi - spürt sie die Auswirkungen in der Klinik. Die Zahlungen bleiben aus. Es kann so weit gehen, dass sie in Extremfällen einen Kredit aufnehmen muss. Was sie dringend braucht, ist ein Ultraschallgerät und ein CTG, um die Herztöne des Kindes zu messen. Und ein Entbindungsbett. Außerdem sammelt sie Geld für den Transport. „Ich muss alles verschiffen. Mit Transport- und Zollkosten komme ich auf circa 10.000 Euro.“
Infos zum Helfen
Wer Dr. Susana Kusi und ihre Klinik mit Sachspenden unterstützen möchte, erreicht sie per Mail unter: kusis7717@gmail.com oder telefonisch: 0176/14 35 06 38. Wer Geld für die Finanzierung des Transports spenden möchte, kann per Paypal überweisen an: kusiloam@gmx.net oder an das Konto bei der Haspa: Susana Kusi, IBAN: DE54200505501209428331, BIC: HASPDEHHXXX. Mehr über das Krankenhaus unter: kusi-siloam-hospital.jimdosite.com.