EM-Ball und Name präsentiert – „Fliegen unterschiedlich“

Manuel Neuer präsentiert den EM-Ball „Fußballliebe“. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Die EM rückt näher. Erstmals trainiert die DFB-Auswahl mit dem neuen Ball. Für Torgarant Füllkrug ist das Spielgerät eine wesentliche Komponente.
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Frankfurt/Main. Der offizielle Spielball für die Heim-EM 2024 in Deutschland heißt „Fußballliebe“. Das verkündete Sportartikelhersteller Adidas am Mittwoch auf dem Maifeld in Berlin nahe dem Olympiastadion, wo das EM-Finale gespielt wird. Auf dem Ball sind unter anderem die Spielorte des Turniers verewigt.
Über den Fußball als Spielgerät könnte Niclas Füllkrug womöglich sogar eine wissenschaftliche Arbeit verfassen.
„Bälle werden unterschätzt. Es ist schon sehr wichtig, mit welchem Ball du spielst oder wie der Ball zu spielen ist“, berichtete der 30-Jährige. Die Aussicht, bei der Nationalmannschaft erstmals mit der EM-Version für 2024 trainieren zu können, erfreute den Dortmunder Mittelstürmer jedenfalls.
„Marken unterscheiden sich schon“
„Die Adidas-Bälle sind oft ziemlich ähnlich aufgebaut, haben oft eine ähnliche Flugkurve und ein ähnliches Verhalten auf dem Platz. Aber die einzelnen Marken unterscheiden sich schon“, sagte Füllkrug. Ähnlich sehe das bestimmt sein ehemaliger Bremer Kollegen Marvin Ducksch, der bei den Ausführungen bei der DFB-Pressekonferenz gerade neben ihm saß, meinte Füllkrug.
„Das wird Duckschi auch bestätigen als Freistoßspezialist, dass es ein Unterschied ist, ob du mit einem Derbystar-, Adidas- oder Nike-Ball spielst. Die fliegen schon unterschiedlich“, meinte Füllkrug.
Auch Neuer bei Präsentation dabei
Bei der Präsentation dabei war neben Turnierchef Philipp Lahm auch Manuel Neuer. Der Torwart, der nach seiner langen Verletzungspause im kommenden März wieder für die Nationalmannschaft spielen möchte, hat natürlich auch ein besonders großes Interesse an den Flugeigenschaften des Balls.
Die DFB-Auswahl wird am späten Vormittag bei der nächsten Trainingseinheit in der Vorbereitung auf die EM-Testspiele gegen die Türkei am Samstag und drei Tage später in Österreich auf dem Campus in Frankfurt das Spielgerät erstmals nutzen - Tore von Füllkrug und Ducksch dabei sicher inklusive.
Neuer selbstbewusst: Will EM-Finale in Berlin spielen
Neuer hat nach seiner langen Verletzungspause aus seinen Ambitionen für die EM keinen Hehl gemacht. „Ich will in diesem Stadion spielen, weil hier das Finale ist. Wir wollen gemeinsam mit den Fans positive Emotionen in unserem Land schaffen und das große Ziel erreichen“, sagte der 37-Jährige.
Neuer war Ende Oktober nach einem Beinbruch beim FC Bayern München zurückgekehrt. Für die bevorstehenden Länderspiele war der 117-malige Nationalspieler in Rücksprache mit Bundestrainer Julian Nagelsmann und DFB-Torwartcoach Andreas Kronenberg nicht nominiert worden.
Ob er auch als Nummer zwei mit zur EM fahren würde? „Da habe ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht. Für mich ist es wichtig, dass ich jetzt zurückkomme. Der Kontakt zu Julian ist, dadurch, dass er bei Bayern mein Trainer war, sehr gut. Wir stehen da ständig im Austausch. Er ist auch sehr glücklich, dass es bei mir so gut angefangen hat“, sagte Neuer.
Organisatoren kritisieren Bund: „Spürbar“ keine Vision für EM 2024
Am 2. Dezember werden die Gruppen in der Hamburger Elbphilharmonie ausgelost. Die EM beginnt am 14. Juni 2024 mit dem Eröffnungsspiel der deutschen Mannschaft gegen einen noch unbekannten Gegner in München. Das Finale wird am 14. Juli in Berlin gespielt.
Die beiden Geschäftsführer des Organisationskomitees haben die Bundesregierung für fehlendes Engagement für die EM kritisiert. „Was die Bundesregierung derzeit liefert, reicht so nicht, um die Chancen einer EM vollumfänglich zu nutzen“, zitiert die „Frankfurter Rundschau“ Andreas Schär. Markus Stenger äußerte, Deutschland müsse „sich anstrengen, damit es abliefert“.
Zwischen der Euro 2024 GmbH, einem gemeinschaftlichen Projekt der Europäischen Fußball-Union UEFA und des Deutschen Fußball-Bundes, und dem Bund gibt es seit Monaten Dissonanzen. Der Bund habe „bisher noch keine spürbare Vision für das Turnier entwickelt“, kritisieren die Organisatoren.
Als konkretes Beispiel nannten Schär und Stenger, dass ein angekündigtes Nationales Mobilitätskonzept die Organisatoren noch nicht erreicht habe. „Wenn wir konkrete Fragen haben, verweist Berlin auf die Bundesländer, fragen wir dort nach, werden wir auf den Bund verwiesen“, sagte Schär. „Wir brauchen klare Richtlinien und Engagement, damit wir zeitgerecht Entscheidungen im föderalen System erwirken können.“ (dpa)