Zähl Pixel
Archiv

Geldtransporter-Überfall in Lübeck erinnert an RAF-Taten

Nach dem Überfall flohen die drei Männer mit einem weißen Kastenwagen. Foto: Gerstmann/TNN/dpa

Nach dem Überfall flohen die drei Männer mit einem weißen Kastenwagen. Foto: Gerstmann/TNN/dpa

Sie raubten eine sechsstellige Summe bei einem Geldtransporter-Überfall in Lübeck - und sind weiterhin auf der Flucht. Die Polizei sucht nun in ganz Norddeutschland nach den drei Tätern. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Freitag, 14.04.2023, 02:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Die drei Räuber des Geldtransporter-Überfalls in Lübeck haben nach neuen Erkenntnissen der Polizei einen unteren bis mittleren sechsstelligen Bargeld-Betrag erbeutet. Die Männer sind weiter auf der Flucht. Die großangelegte Fahndung nach einem weißen Kastenwagen einer Autovermietung habe bislang nicht zum Erfolg geführt, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Eine Ermittlungsgruppe werte unter Hochdruck Hinweise aus.

Zum Äußeren der Männer ist nach Polizeiangaben bislang nur bekannt, dass sie dunkel gekleidet waren. Zwei der drei Männer trugen darüber zusätzlich rote Westen. Alle waren maskiert, zwei von ihnen trugen außerdem ein Basecap.

Polizei warnt Bevölkerung vor Geldtransporter-Räubern

Es gebe noch keine Hinweise zum Verbleib der Täter oder des Fluchtwagens, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Welchen Hinweisen die Ermittler genau nachgingen, wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Der Geldtransporter war am Mittwochvormittag im Stadtteil St.-Lorenz-Nord in der Zentrale einer Bäckerei-Kette überfallen worden. „Drei maskierte Männer traten an den Mitarbeiter heran, als dieser gerade dabei war, den Tresor zu leeren“, berichtete die Polizei. Sie nahmen dem Mitarbeiter der Geldtransporter-Firma die geladene Schusswaffe ab. Der Mann blieb unverletzt.

Flucht mit weißen Kastenwagen

Die Täter waren anschließend zunächst in einem weißen Kastenwagen geflüchtet. Das Fahrzeug ließen sie in Tatortnähe zurück und stiegen in einen Transporter einer Autovermietung um. Nach dem Raubüberfall startete die Polizei in Norddeutschland eine große Fahndung nach den Verdächtigen. Die Polizei warnte davor, sich den möglicherweise bewaffneten Tatverdächtigen zu nähern. Zeugen sollten die Polizei informieren.

Zeugen, die Hinweise zu den Tätern oder dem Verbleib der Beute geben können, sollen sich an die zentrale Rufnummer der Polizeidirektion Lübeck unter 0451-1310 wenden.

Tat erinnert an RAF-Trio - Überfall auch in Stade

Die Tat erinnert an zurückliegende Überfälle von bis heute flüchtigen RAF-Mitgliedern. Das linksextreme Trio um Burkhard Garweg (54) wird verdächtigt, für eine Reihe von bewaffneten Überfällen auf Geldtransporter und Supermärkte verantwortlich zu sein, vor allem im norddeutschen Raum. In Stade sollen die ehemaligen RAF-Mitglieder 2012 aktiv gewesen sein: Zwei Männer waren an Heiligabend in das Kassenbüro des Marktkauf-Centers eingedrungen, hatten drei Angestellte überwältigt und mit dem erbeuteten Geld - mehrere Tausend Euro - in einem silberfarbenen VW-Golf 3 die Flucht ergriffen. (dpa/tip)

Weitere Themen

Weitere Artikel
Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.