Gesundheitscampus in Fredenbeck wird zum Modellprojekt

Fördermittel-Koordinatorin Liane Knabbe vor dem Rathaus der Samtgemeinde Fredenbeck. Foto: Beneke
„Zukunftsräume Niedersachsen“ heißt das Programm, bei dem die Samtgemeinde Fredenbeck eine Förderung beantragt hatte, die ihr jetzt bewilligt wurde. Was das genau bedeutet, erklärt Fredenbecks Fördermittel-Beauftragte Liane Knabbe im TAGEBLATT.
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Die Kommune wird die 60-prozentige Förderung und ihren ergänzenden Eigenanteil nutzen, um in einem anderthalb Jahre dauernden Prozess die Gesundheitsversorgung in der Samtgemeinde in den Blick zu nehmen. Was das genau bedeutet, erklärt Fredenbecks Fördermittel-Beauftragte Liane Knabbe gegenüber dem TAGEBLATT.
Gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten, den Einrichtungen der Pflege, anderen Gesundheitsdienstleistern und der Bevölkerung soll die Idee eines Gesundheitscampus konkretisiert werden. „Damit wird die Samtgemeinde einen innovativen Prozess gestalten, der am Ende modellhaft für andere Kommunen sein kann“, sagt Knabbe. In der Gemeinde Kutenholz konnten Politik und Verwaltung in der Vergangenheit eine Nachfolge für die Hausarztpraxis finden, doch dies war ein aufwendiges Unterfangen.
Ein wesentliches Element der Arbeit im Förderzeitraum werden die Kooperationsmöglichkeiten mit den umliegenden Mittel- und Oberzentren sein. Zahlreiche Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, aber auch der Aus- und Weiterbildung von Ärzten, Pflegefachkräften und anderen Gesundheitsberufen befinden sich dort. Durch den Einsatz digitaler Technologien wie Telemedizin können zudem die vorhandenen Kompetenzen zur Versorgung von Patienten abgerufen werden.
So sollen junge Nachwuchsärzte für die Arbeit in Praxen in der Samtgemeinde Fredenbeck oder Auszubildende für die Pflegeausbildung gewonnen werden. Weitere Elemente des geplanten Vorhabens sind gesetzlich vorgegebene neue gesundheitliche Versorgungsangebote für die Bevölkerung sowie neue Organisationsformen für Ärzte.
Lokale und regionale Lösungen
Die Samtgemeinde wird die Fördermittel dafür einsetzen, die zentralen Multiplikatoren, unter anderem die kommunalpolitischen Gremien, die Ärzteschaft und die Vertreter der Zivilgesellschaft über diese Möglichkeiten zu informieren. Dabei werden auch Modelle wie ambulante Gesundheitszentren, besondere Praxisnetze oder Gesundheitsgenossenschaften vorgestellt. „Gemeinsam sollen lokale und regionale Lösungen entwickelt werden, die auch für zukünftige Generationen eine gute wohnortnahe Gesundheitsversorgung bieten“, sagt Knabbe.
Als erste Maßnahmen sind Veranstaltungen und Workshops geplant, um die Öffentlichkeit zu informieren und einen Kreis von Mitgestaltern aufzubauen.