Großalarm: Völlig erschöpfter Mann versinkt im Watt – Flut kommt

Dem Urlauber stand das Wasser am Montag bereits bis zum Bauch. Foto: Freiwillige Feuerwehr Norddeich
Großeinsatz nahe eines Campingplatzes vor Norddeich: Wieder unterschätzt ein Spaziergänger die Gefahren von Ebbe und Flut im Wattenmeer. Beim Rettungseinsatz drängt die Zeit.
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Rettungskräfte haben einen Mann aus dem Watt vor Norddeich (Landkreis Aurich) befreit. Der Wattwanderer blieb am Montagvormittag auf Höhe des Campingplatzes im Watt stecken, wie die freiwillige Feuerwehr auf ihrer Internetseite mitteilte. Passanten wählten den Notruf.
Als Feuerwehr und Rettungsdienst am Einsatzort eintrafen, sahen sie den Mann über 200 Meter vom Deich entfernt im Watt. Er steckte bis zum Gesäß im Schlamm. Das Wasser befand sich nur noch wenige Meter von dem Mann entfernt.
Rettungskräfte befreien Mann aus dem Watt
Als die Einsatzkräfte sich dem Mann genährt hatten, stand ihm das Wasser bereits bis zum Bauch. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst eilten dem Urlauber über die Buhnen mit Schaufeln, Leinen, Schwimmwesten, Schlauchboot und Holzbohlen zur Hilfe. Feuerwehrmänner gruben ihn frei und führten ihn zu einem Damm. Der Weg erwies sich als sehr beschwerlich. Er war sehr rutschig, schlammig und führte auch über spitze Steine.

Die Rettungskräfte positionierten sich am Deich, wo auch der Hubschrauber landete. Foto: Freiwillige Feuerwehr Norddeich
Ein Besatzungsmitglied des Rettungshubschraubers "Christoph 26" seilte sich ab und zog den Wattwanderer hoch. Der Hubschrauber landete anschließend auf dem Deich und übergab den erschöpften Mann an den Rettungsdienst. Er blieb nach Angaben eines Feuerwehrsprechers unverletzt.
Dem Urlauber wurde nach und nach bewusst, in welch akuter Gefahr er geraten war. Seinen Angaben nach lief er eine ganz Zeit über festen Boden. An entscheidender Stelle versackte er dann plötzlich.
Nur wenige Minuten nachdem alle Einsatzkräfte aus dem Watt heraus waren, wurde die Buhne ebenfalls von der Nordsee überflutet.
Verletzter Segler per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht
Mithilfe eines Marine-Hubschraubers ist bereits am Sonntag ein verletzter Mann südlich von Fehmarn von einer Segeljacht geborgen und in ein Krankenhaus gebracht worden. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Montag mitteilte, hatte sich der Skipper der Jacht am Sonntagnachmittag gemeldet, weil das Crewmitglied von einem Gegenstand am Kopf getroffen worden war und eine stark blutende Platzwunde hatte.
Der alarmierte Seenotrettungskreuzer "Bremen" der DGzRS-Station Großenbrode ließ am Ort des Geschehens etwa fünf Seemeilen (rund neun Kilometer) südlich der Insel das Tochterboot "Vegesack" zu Wasser, das den Patienten aufnahm. Ein mit dem Hubschrauber gekommener Notarzt entschied, dass der Patient zur weiteren medizinischen Versorgung sofort an Land muss. Deshalb winschte die Besatzung des Helikopters den 21-Jährigen und den Arzt auf und flog den Patienten in ein Krankenhaus. (dpa/tip)