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Großstreik am Montag: Nur eine Röhre des Elbtunnels offen

Ein langer Stau hat sich auf der Autobahn A7 hinter dem Elbtunnel gebildet (Archivbild).

Ein langer Stau hat sich auf der Autobahn A7 hinter dem Elbtunnel gebildet (Archivbild).

Autofahrer müssen sich am Montag am Hamburger Elbtunnel wegen des bundesweiten Verkehrswarnstreiks auf lange Staus und Wartezeiten einstellen. Verdi will fast alle Röhren des Tunnels geschlossen lassen.

Sonntag, 26.03.2023, 09:45 Uhr

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Nach dem Willen der Gewerkschaft Verdi soll am Streiktag nur eine der vier Röhren befahrbar sein. Ein Sprecher sagte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur, die Gewerkschaft habe der Autobahn GmbH nach bislang ergebnislosen Verhandlungen einseitig einen Notdienst angeboten, so dass pro Schicht eine Tunnelröhre der Autobahn A7 offen bleiben soll. Elbtunnel und Autobahn sind über das gesamte Wochenende wegen Bauarbeiten gesperrt und sollten am Montag um 5.00 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.

A7-Bauarbeiten im Plan

Während der Vollsperrung wollte die Autobahn GmbH nicht nur den zweiten Teil der massiven Brücke über die Behringstraße abreißen. Auch andere Projekte an der Autobahn wurden in diese Zeit gelegt. Damit konnte eine erneute Sperrung der A7 rund um den Elbtunnel im Februar vermieden werden.

Wegen einer Sperrung der Autobahn A7 für Brückenabrissarbeiten ist die Zufahrt zum Elbtunnel autofrei.

Wegen einer Sperrung der Autobahn A7 für Brückenabrissarbeiten ist die Zufahrt zum Elbtunnel autofrei.

Bis zur geplanten Freigabe der Autobahn empfahl die Autobahn GmbH, die gesperrte Elbtunnel-Strecke großräumig zu umfahren und auf unnötige Fahrten zu verzichten oder auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Sollte sich die Autofahrt nicht vermeiden lassen: Die Umleitung während der Vollsperrung führt über die A1, A21 und B205. Alle Umleitungen sind ausgeschildert.

Am Samstag setzten derweil die Beschäftigten der Stadtreinigung ihren noch bis Sonntag laufenden Warnstreik fort. Er betraf die Recyclinghöfe, die Müllabfuhr und die Straßenreinigung. Mit den Aktionen und vor allem mit dem großen Verkehrswarnstreik am Montag will die Gewerkschaft vor der am selben Tag startenden dritten Verhandlungsrunde in Potsdam den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

Flugverkehr und Bahn ebenfalls stillgelegt

In Hamburg haben Flughafen und die Deutsche Bahn bereits mitgeteilt, dass es keine regulären Abflüge geben werde und der Bahn-Fernverkehr, S-Bahn und die AKN-Bahn ihren Betrieb vollständig einstellen würden. Auch im Regionalverkehr der Deutschen Bahn werde "größtenteils kein Zug fahren", hieß es. Zudem wollen im Hafen die Lotsenversetzer wieder streiken und so verhindern, dass große Schiffe auf der Elbe fahren können. In Hamburg stehen damit am Montag an öffentlichen Verkehrsmitteln nur die U-Bahnen, Busse und Elbfähren des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) zur Verfügung.

Die Gewerkschaft Verdi kritisierte unterdessen die Arbeitgeber scharf. "Aufforderung zum Streikbruch ist ein katastrophales Verhalten der Arbeitgeber", sagte Hamburgs Verdi-Landesvize Ole Borgard. Beschäftigte könnten sich jedoch dagegen wehren. "Streikbruch kann abgelehnt werden, niemand muss solche Arbeiten verrichten und damit seinen streikenden Kolleginnen und Kollegen in den Rücken fallen." (dpa)

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