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Entsorgung

Grünabfälle in der Landschaft entsorgen? Hohe Strafen drohen

Wildmüll in der freien Landschaft ist ein Ärgernis.

Wildmüll in der freien Landschaft ist ein Ärgernis. Foto: Landkreis Stade

Rasenschnitt, Hecke und Co. in Wäldern oder auf Wiesen zu entsorgen, ist nicht nur illegal, sondern auch schädlich. Der Landkreis Stade ruft Bürger auf, Wildmüllstellen zu melden.

Von Redaktion Mittwoch, 16.07.2025, 05:50 Uhr

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Landkreis. Auch vermeintlich natürliche Grünabfälle wie Äste, Rasenschnitt oder Laub, belasten die Natur empfindlich. Denn durch illegal abgelagerte Gartenabfälle können sich nicht-heimische Pflanzenarten wie Kirschlorbeer, Hortensie, Staudenknöterich und viele im Handel erhältliche Exoten in der freien Landschaft ausbreiten und die heimische Flora verdrängen. Damit gehen Lebensräume und Rückzugsorte für Insekten und Reptilien verloren, schreibt der Landkreis Stade in einer Mitteilung.

Dies verstärke das bereits bestehende Artensterben und führe bei den Ablageorten zur Abtötung des natürlichen Untergrundes, Überdüngung des Waldbodens und Gefährdung des Grundwassers.

Da es sich bei zu entsorgenden Gartenpflanzen um Abfall handelt, sind auch die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Genauso wie andere illegal in der Natur abgelagerte Abfälle müssen Gartenabfälle wieder aus der Natur entfernt werden.

Immer wieder wird Grünabfall auch in Plastiksäcken in der Natur entsorgt.

Immer wieder wird Grünabfall auch in Plastiksäcken in der Natur entsorgt. Foto: Landkreis Stade

Für die Abfallwirtschaft des Landkreises Stade, für die Straßenbaulastträger, für die Gemeinden, Samtgemeinden und Hansestädte und Forstämter ist die Abholung und die Entsorgung der Abfälle eine kostspielige Angelegenheit. Finanziert wird dies über die Abfallgebühren und durch Steuergelder.

Illegale Abfallentsorgung kann sogar eine Straftat sein

„Die illegale Ablagerung von Abfällen stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einer Geldbuße von bis zu 100.000 Euro geahndet werden kann. Wer gefährliche Abfälle ablagert, begeht sogar eine Straftat“, so der Landkreis.

Die Behörden seien jedoch darauf angewiesen, dass Wildmüllstellen gemeldet werden, damit die Abfälle ordnungsgemäß entsorgt werden können.

Passanten, die beobachten, dass Abfall (egal welcher Art) illegal entsorgt wird, werden gebeten, das dem Landkreis zu melden. Folgende Hinweise sind dabei wichtig:

  • Wo und wann genau wurde der Abfall entsorgt?
  • Was und wie viel wurde entsorgt? Fotos und Autokennzeichen sind hilfreich.

Mehr Infos: abfall.landkreis-stade.de/leistungen/wildmuell/.

Grünabfälle richtig entsorgen

Aber wohin mit den Grünabfällen? Der Landkreis Stade bietet zur Entsorgung zahlreiche Grüngutannahmestellen. Seit Januar können Privathaushalte ihre Grünabfälle sogar kostenlos abgeben. Bei gewerblichen Anlieferungen werden maximal zwei Kubikmeter pro Woche kostenlos angenommen.

Kleinere Mengen können in der Biotonne entsorgt werden, grober Strauchschnitt lässt sich mit einem Häcksler zerkleinern und als Mulch wiederverwenden.

Auch Rasenschnitt kann auf Beeten oder unter Sträuchern als natürlicher Mulch verwendet werden. Die Kompostierung im eigenen Garten spart Transportwege und liefert wertvollen Kompost für den eigenen Garten. Übersicht der Annahmestellen im Kreisgebiet. (vdb)

H
Helmut Wiegers
16.07.202509:04 Uhr

„Die illegale Ablagerung von Abfällen stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einer Geldbuße von bis zu 100.000 Euro € geahndet werden kann". Wie oft wurden in den letzten 10 Jahren eine Geldbuße von über 10.000,00 € verhängt und auch beigetrieben? Ist jemals eine Geldbuße von 100.000,00 € gefordert worden? Vermutlich müssen die Fragen mit einem einfachen "Nie" beantwortet werden. Vielleicht liegt hier das eigentliche Problem.

Dirk Reszkowski
16.07.202507:24 Uhr

Sicher gibt es beim Landkreis eine kompetente Pressestelle, die hier einmal ein kurzes knackiges Video (Reel) erstellen können, wie man Grünabfälle völlig problem- und kostenlos an den Recyclinghöfen abgeben kann. Das kann man dann schön zusätzlich über Instagram, Facebook usw. verteilen. Nette Videos mit Botschaften vom Landrat hat es ja auch schon gegeben.

J
Jochen Mextorf
16.07.202506:46 Uhr

Realitätsfernes bürokratisches Wunschdenken >> Wer steht schon als Beobachter dabei, wenn Müll abgeladen wird? Menge, Uhrzeit und Verursacher notieren? Man glaubt es nicht.

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