„Hamburger Morgenpost“: Ab Freitag nur noch wöchentlich

2,335 Milliarden „Mopos“. So viele Ausgaben werden es in etwa sein, die seit September 1949 an 23 350 Tagen verkauft wurden. Doch damit ist ab Donnerstag Schluss. Dafür gibt es etwas Neues.
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Hamburg. Nach fast 75 Jahren wird die Hamburger Tageszeitung „Mopo“ am Donnerstag (11. April) zum vorerst letzten Mal als täglich gedruckte Ausgabe in den Kiosken, Bäckereien, Tankstellen und Supermärkten liegen. Am 12. April soll dann die erste Wochen-„Mopo“ erscheinen. „Die Zeitung in Ihren Händen ist historisch. Die, die morgen erscheint, soll den Lokaljournalismus retten“, schreibt Chefredakteur Maik Koltermann in seinem Editorial in der letzten Ausgabe.
Bereits im September wurde bekannt, dass die Morgenpost-Verlag GmbH diesen Schritt plant. Mit der Umstellung auf die regionale Wochenausgabe reduziere sich der redaktionelle Aufwand für die Print-Produktion der „Hamburger Morgenpost“ deutlich, hieß es damals. Das Boulevardblatt soll nun immer freitags und im Umfang von mindestens 104 Seiten erscheinen. Künftig sollen Hintergrundberichte, längere Lesestücke und das Abbilden von Debatten in den Vordergrund rücken. Tagesaktuelle Nachrichten soll es weiterhin auf der Internetseite der „Mopo“ geben.
„Mopo“ reagiert auf sinkende Verkaufszahlen
„Die Wochen-Mopo konzentriert die besten Eigenschaften einer gedruckten Lokal-Zeitung. Sie erscheint am Freitag, weil viele Menschen vor allem am Wochenende Zeit zum Lesen haben. Auf 104 Seiten bietet sie Gesprächsstoff aus Hamburg, der für die ganze Woche reicht. Mit harten Geschichten, die den Blick auch dahin lenken, wo es manchmal weh tut. Mit konkreten und inspirierenden Tipps, die Ihr Leben in unserer Stadt noch besser machen sollen. Hier gibt es keine Nachrichten von gestern, sondern Mehrwert zu aktuellen Themen, die vertiefend behandelt werden“, schreibt Koltermann.
Die verkaufte tägliche Auflage der „Hamburger Morgenpost“ lag im vierten Quartal 2023 nach Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) bei 15 877 Exemplaren. Die Zahl ist rückläufig. Der Manager Arist von Harpe hatte 2020 die Hamburger Zeitung von der Kölner Mediengruppe DuMont übernommen. (dpa)