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Pilotprojekt

Hamburgs Schülerinnen bekommen kostenlos Tampons und Binden

Eine Hand nimmt einen Tampon aus einem Tampon-Spender. Foto: dpa

Eine Hand nimmt einen Tampon aus einem Tampon-Spender. Foto: dpa

Inspiriert von internationalen Vorreiterprojekten, fordern auch in Deutschland immer mehr Schülerinnen kostenlose Angebote von Menstruationsprodukten an Schulen. Die Hamburger Bürgerschaft bringt nun ein Pilotprojekt auf den Weg. Schülerinnen anderer Bundesländer hingegen gingen jüngst leer aus.

Donnerstag, 08.06.2023, 06:00 Uhr

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Schülerinnen an zunächst 20 Hamburger Schulen sollen vom kommenden Schuljahr an kostenlos Tampons und Binden erhalten. Die Hamburgische Bürgerschaft beschloss am Mittwoch mehrheitlich einen Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für ein entsprechendes Pilotprojekt.

Dabei sollen an ausgewählten weiterführenden und berufsbildenden Schulen Informationsangebote zur Periode sowie einfach zu bedienende Automaten mit Menstruationsprodukten zur Verfügung gestellt werden. Bei der Auswahl der Schulen solle ein Querschnitt der Stadtteile erfasst werden, um ein möglichst umfassendes Ergebnisbild zu erhalten. Die Linken erinnerten daran, dass sie bereits vor eineinhalb Jahren einen viel weitergehenden Antrag zu dem Thema gestellt hätten.

Schülerinnen in Niedersachsen gehen leer aus

Niedersachsens Schülerrat hat enttäuscht auf die Ankündigung der Landesregierung reagiert, den Schulen keine kostenlosen Menstruationsartikel zur Verfügung zu stellen. „Dass sich das Kultusministerium hier aus der Verantwortung gezogen hat, empfinden wir als einen großen Schritt in die falsche Richtung”, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Schülerrats, Louisa Basner, am Dienstag. Das Ministerium hatte erklärt, es gebe gegenwärtig keine rechtliche Möglichkeit, die Artikel aus dem Landeshaushalt zu finanzieren - für die Beschaffung seien die Städte und Kommunen als Schulträger zuständig.

In der Stadt Bremen will das Bremer Bildungsressort, das auch für Kommunales zuständig ist, es finanziell ermöglichen, dass alle Schulen der Stadt die Artikel kostenlos zur Verfügung stellen können. Die Umsetzung soll aber den Schulen überlassen bleiben. (dpa)

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