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Beachparty

Hanse Ahoi: In Buxtehude waren die Piraten los

Kleines Boot, große Klappe: Piraten auf dem Hanse-Ahoi-Fest. Fotos: Felsch

Kleines Boot, große Klappe: Piraten auf dem Hanse-Ahoi-Fest. Fotos: Felsch

Endlich wieder Hanse Ahoi – aber der Sommer machte Pause. Windstärke 6 bis 7 zum Auftakt am Sonnabendabend. Norddeutsches Wetter eben – nichts, was die Buxtehuder davon abhielt, zu Hause zu bleiben. Im Gegenteil: Der Hafen erwies sich am Wochenende als Publikumsmagnet.

Von Franziska Felsch Sonntag, 10.07.2022, 18:00 Uhr

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(Letztes Update am 10. Juni, 18 Uhr, Details und Bildergalerie hinzugefügt.)

Das Stadtmarketing der Hansestadt Buxtehude hatte den Hafenparkplatz am zweiten Juli-Wochenende in eine maritime Festmeile mit Hanse Beach und Chillout-Lounge verwandelt. 25 Kubikmeter Sand, jede Menge Palmen und ein Piratenschiff, das zuerst als Bühne für eine Lesung maritimer Geschichten diente und danach als Spielplatz für die Jüngsten.

Talk über die aufregende

Welt der Seefahrt

Cocktailschlürfend nahmen die Buxtehuder am Sonnabendabend Platz in den Liegestühlen, als Ankerherz-Verlagsleiter Stefan Kruecken die Zuhörer mitnahm in die aufregende Welt der Seefahrt. Von Monsterwellen, einem Maschinenausfall im Sturm und einem Selbstmord war die Rede. Persönlich erlebt von Kapitänen, von denen zwei an Bord des Piratenschiffs kamen: Manfred Schleich aus Buxtehude und Krischan Nielsen aus Hollenstedt.

Die dritte Story, von Jonny Roggendorf, ebenfalls aus Buxtehude, handelte von seiner Zeit als Jungmann auf einem Seelenverkäufer. Der Insulaner Albertus Akkermann aus Borkum spielte in den Lesepausen nicht nur reine Seemannslieder auf seinem Akkordeon, was ebenfalls für viel Beifall sorgte.

Soul-Musik und das „Team Liebe“ live

Im Anschluss trat die Neo-Soul-Band Smoothica auf, und zu vorgerückter Stunde, um 22.30 Uhr, gab’s von Nico Suave & Team Liebe was Hippiges auf die Ohren. „Wir haben die Musik noch auf dem Nachhauseweg gehört, das klang super“, sagt Heiner Penner, der am Sonntagmittag die Atmosphäre genießt. „Eigentlich wollten wir vom Heimatverein auch ein Piratenfest machen, aber dieses hier ist schon mal sehr gelungen, das muss man den Veranstaltern lassen“, lobt Helga Peters.

Zufrieden mit den Organisatoren, „die was Tolles auf die Beine gestellt haben“, ist auch Hendrik Teetz, der an beiden Tagen seine Bar geöffnet hat. „Vor drei Jahren waren es 15 Grad wärmer, dementsprechend mehr Publikum, aber für das kühle Wetter am Sonnabend war es dennoch gut besucht“, sagt der Gastronom.

Stefan Kruecken vom Ankerherz-Verlag im Gespräch mit Kapitän Manfred Schleich. Foto: Felsch

Stefan Kruecken vom Ankerherz-Verlag im Gespräch mit Kapitän Manfred Schleich. Foto: Felsch

Am Sonntag ging es ab 11 Uhr weiter mit vielen tollen und kostenlosen Angeboten für Kinder und Erwachsene. Neben dem Stand-up-Paddeln waren die Piraten, die auf dem Platz „ihr Unwesen trieben“, die Hauptattraktion. Kein Wunder, präsentierten sie doch Schätze, wie die einzigartige Buxtehuder Münze oder halfen beim Anfertigen von Schatzkarten.

Von Freibeutern und Stelzenläuferinnen

Mit einem kleinen Boot zogen drei furchterregende Freibeuter die Aufmerksamkeit auf sich. „Heute wieder unheimlicher Seegang“, maulte einer von ihnen, als er das Boot durch den Sand manövrierte. Ein Hingucker und beliebtes Fotomotiv waren aber auch die beiden Stelzenläuferinnen in ihren maritimen Kostümen.

Die Kuriositäten der Weltmeere, die der Seeräuber „Steuerbird“, ein persönlicher Freund von dem berüchtigten Käpt’n Flint, der Öffentlichkeit zur Verfügung stellte, lockten jede Menge Landratten an. In seinem kleinen Verschlag gab es viel zu sehen: die echte Schuppe einer Meerjungfrau, die Ratte, die als letztes das Schiff der Santa Maria verließ, ein Henkersbeil, an dem noch Blut klebte und natürlich Störtebekers Schädel.

Nebenan im Zelt der Stadtbibliothek ging es weniger dramatisch zu: Kinder bastelten kleine Schiffe und Haifische, wie sie in der Geschichte vorkamen, die Susanne Junge-Wiegel ihnen zuvor vorgelesen hatte.

Seiler lockt Zuschauer: „Wir fressen keine Kinder“

„Kommt heran, heute fressen wir keine kleinen Kinder mehr“, rief der Seiler den Umstehenden zu. Aber nur wenige trauten sich, sein Handwerk auszuprobieren. Mehr los war beim Entenangeln, beim Stadtjugendring, wo die Kids bunte Bilder fabrizieren konnten und in der Hüpfburg toben durften.

Während sich die meisten Besucherinnen und Besucher im Hafen vergnügten, ging es ein paar Meter weiter, auf der „Margareta“, wesentlich ruhiger zu. Zur jeweils vollen Stunde lud die Mannschaft auf den Ewer ein und zeigte einen Film über die Frachtschifffahrt.

Wer dann immer noch Lust hatte, konnte sich vom Hansekaufmann die Geschichte der Hansestadt auf einer Tour erzählen lassen. Für einen krönenden Abschluss sorgte die Band Albers Ahoi mit ihrem witzigen und musikalisch-maritimem Konzert-Highlight.

Bildergalerie

"Hanse ahoi" startet am Sonnabend um 18 Uhr in Buxtehude. Foto: Hansestadt Buxtehude

"Hanse ahoi" startet am Sonnabend um 18 Uhr in Buxtehude. Foto: Hansestadt Buxtehude

Bereits am Sonnabend lud der Beachplatz am Buxtehuder Hafen zum Verweilen ein. Foto: Felsch

Bereits am Sonnabend lud der Beachplatz am Buxtehuder Hafen zum Verweilen ein. Foto: Felsch

Hanse Ahoi: In Buxtehude waren die Piraten los

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