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Ungewöhnlicher Ausflug

Harburg-Huus: Obdachlose beantworten Fragen der Kinder

Kita-Kinder treffen obdachlose Gäste im Harburg-Huus : das DRK-Team um Thorben Goebel-Hansen (rechts) und Kita-Leiterin Susan Spangenberg (obere Reihe, Dritte von links.). Foto: DRK Harburg

Kita-Kinder treffen obdachlose Gäste im Harburg-Huus : das DRK-Team um Thorben Goebel-Hansen (rechts) und Kita-Leiterin Susan Spangenberg (obere Reihe, Dritte von links.). Foto: DRK Harburg

Wie fühlt es sich an, auf der Straße zu schlafen? Als sie im Morgenkreis ein Foto eines Obdachlosen betrachteten, hatten die Kinder der DRK-Kita Janusz-Korczak-Haus jede Menge Fragen. Die Erzieherinnen entschieden: Die Antworten können die Betroffenen am besten selbst geben.

Samstag, 25.12.2021, 11:00 Uhr

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Kita-Leiterin Susan Spangenberg organisierte einen Besuch im Harburg-Huus, der Obdachlosenunterkunft des DRK am Außenmühlenweg. Mit Tüten voll selbst gebackener Plätzchen und gemalten Bildern kamen die neun Kita-Kinder in Begleitung ihrer Erzieherinnen am Harburg-Huus an. Das DRK-Team um Einrichtungsleiter Thorben Goebel-Hansen sowie zwei Gäste, die aktuell in der Unterkunft übernachten, erklärten der Gruppe vor Ort, warum Menschen ihr Zuhause verlieren können und wie ein Tagesablauf im Harburg-Huus aussieht. „Wohnen hier auch Kinder?“, wollten die Kleinen zum Beispiel wissen.

Berrührungsängste abbauen

Dass es gelingen kann, das Thema Obdachlosigkeit auch Kita-Kindern näherzubringen, dessen war sich Kita-Leiterin Susan Spangenberg sicher. „Wir arbeiten in unserer Kita aus der jeweiligen Situation heraus, das heißt, die Kinder signalisieren uns ihre Interessen und wir gehen mit unseren Angeboten darauf ein“, erklärte sie. „Zunächst wollten wir einen obdachlosen Gast zu uns in die Kita einladen, doch wegen der Corona-Vorgaben ist das nicht möglich.“ Gemeinsam mit ihrem Kollegen Thorben Goebel-Hansen, Einrichtungsleiter im Harburg-Huus, organisierte sie das Treffen: „Es war uns wichtig, den Kindern auch zu vermitteln, dass es für Menschen ohne Wohnung Hilfsangebote wie dieses Haus gibt.“ Für Thorben Goebel-Hansen sind solche Besuche ein Baustein für die Akzeptanz des Harburg-Huus. „Mit Aktionen wie dieser wollen wir Berührungsängste abbauen und dafür sorgen, dass Vorurteile gar nicht erst entstehen. Unser Ziel ist es, generationenübergreifend Verständnis für obdachlose Menschen zu wecken.“

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