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Ratsbeschluss

Haushaltslage: Oldendorfer müssen höhere Steuern zahlen

Auch hier investiert Oldendorf: Der neue Kindergarten am Rand des Gewerbegebiets ist im Bau. Er wird aber noch mal teuerer als gedacht. Foto: Klempow

Auch hier investiert Oldendorf: Der neue Kindergarten am Rand des Gewerbegebiets ist im Bau. Er wird aber noch mal teuerer als gedacht. Foto: Klempow

Oldendorf hat sich viel vorgenommen und investiert in Kinderbetreuung und Straßenbau. Viel, aber nicht alles kann die Gemeinde aus eigener Kraft bezahlen.

Von Grit Klempow Samstag, 19.02.2022, 12:30 Uhr

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Auf der Suche nach Sparmöglichkeiten hatte der Gemeinderat gemeinsam mit Kämmerin Heike Borowski den Etat durchflöht. Oldendorf hat mit steigenden Personal- und Sachkosten zu kämpfen, an den laufenden Ausgaben ist kaum zu rütteln. Dennoch sollen die Vereine unterstützt werden und der Kultursommer das Dorfleben bereichern. Der Kindergarten-Eingang muss saniert werden, und die Gemeinde will Bürgersteige im Zuge des Glasfaserausbaus gleich ausbessern. All das kostet.

Um die Lücke zwischen Ausgaben und Einnahmen zu verkleinern, bleibt damit nur die Erhöhung der Grundsteuern. Die steigen mit einstimmigem Beschluss des Rates vom Donnerstagabend rückwirkend zum 1. Januar.

Trotz Steuererhöhung bleibt ein Minus

Am stärksten wird die Grundsteuer B erhöht. „Durchschnittlich werden derzeit 260 Euro Steuern jährlich in Oldendorf gezahlt, der Betrag steigt um 33 Euro“, rechnete Kämmerin Heike Borowski vor. Die Grundsteuer A steigt um 4,8, die Gewerbesteuer um 6,3 Prozent. Uwe Uhlendorf (CDU) sprach von der sprichwörtlichen Kröte, „die wir nun schlucken müssen“. Stephanie Tiedemann (BUS) störte die hohe Steigerung, sah aber keine andere Möglichkeit, „den Wünschen aller entgegenzukommen“. Hermann Schlichtmann (WG) fand „das Maß vertretbar“. Immerhin habe Oldendorf auch schon lange keine Strabs mehr. Trotz der Steuererhöhung, die der Gemeinde rund 100.000 Euro bringt, bleibt ein Minus von 130.000 Euro. „Aber auf dem Konto bleibt genügend Geld, um wieder etwas anzusparen und gegebenenfalls auch Kredite zu tilgen“, sagte Heike Borowski.

Ein solches Darlehen wird die Gemeinde für die Erschließung des Baugebietes an der Kranenburger Straße aufnehmen. Mit 4,1 Millionen Euro ist dieses Projekt der größte Brocken auf der Liste der Investitionen. Die Gemeinde kalkuliert mit dem Verkauf der Grundstücke. „Trotz der Baupreise ist die Liste der Interessenten lang“, ist Bürgermeister Johann Schlichtmann optimistisch. Rund eine Million Euro sind für den Ausbau der Ortsdurchfahrt eingeplant, der im Mai beginnen soll.

Die Erschließung des Gewerbegebietes soll 315.000 Euro kosten, neue Spielgeräte für den Platz am Nelkenweg 10.000 Euro – und der neue Kindergarten wird 180.000 Euro teurer als gedacht und kostet dann 780.000 Euro.

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