Heiratsschwindel im Frisiersalon

Mit kleinen Gaunereien versucht Salon Meier (Harry Löll, re.) seinen Ruinösen Frisiersalon zu retten. Nur dumm, dass er die gklauten Uhren an den Kommissar (Dustin Matthies) verhökern will.
Mit dem niederdeutschen Theaterstück „Salon Meier“ von Konrad Hansen brachte die Bliedersdorfer Theatergruppe eine Komödie auf die Bühne des Dorfgemeinschaftshauses, die Amüsement garantiert.
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Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause konnten sich die Laienschauspieler wie die Zuschauer wieder über eine gelungene Premiere freuen. Weiße Socken mit schwarzen Streifen unter der grauen Anzughose, weißer Kittel und ein übergroßes Ego: Das ist Putzbüttel Benito Meier. Wenn der seine unsäglichen Philosophien in Platt zum Besten gibt und sich aalglatt aus seiner Pleite zu manövrieren versucht, dann kann man über den Mann nur lachen.
Erzählt wurde die Geschichte von Benito Meier (souverän gespielt von Harry Löll), der gern Salon (nicht Salong) genannt wird. Von kleinen Gaunereien bis zum Heiratsschwindel versucht er, an Geld zu kommen, um seinen heruntergewirtschafteten Friseursalon zu retten. Dabei tyrannisiert er seine Umgebung nach Strich und Faden. Das bekommen nicht nur sein arbeitsloser Freund Happe (witzig trottelig: Lothar Hink) und seine Lebensgefährtin Ilse (Fenja Beckedorf) immer wieder zu spüren.
Theatergruppe strapaziert die Lachmuskeln
Auch wenn ihre Tante Adelheid (mondän gespielt von Dagmar Hell) versucht, Ilse vor den Machenschaften ihres Geliebten zu schützen, gelingt es dem wortgewandten Barbier immer wieder, die Menschen in seiner Umgebung auf seine Seite zu ziehen und sie auszunutzen. Nur sein Geschäftsnachbar, der Juwelier Hauschild (Raimond Matthies), lässt sich von dem selbstverliebten Salon nicht täuschen und schießt mit eigenen Bosheiten zurück.
Doch Benito spielt sein Spiel um Geld weiter, verspricht Ilse die Heirat, verlobt sich mit ihrer Tante und versucht, auch Ilses Tochter, die junge Doris (Mareike Daues), zu umgarnen. Als dann noch zwei Männer in Trenchcoat und Hut, gespielt von Dustin Matthies und Marcus Preuß, auftauchen, verstrickt sich Benito Meier immer mehr in seine Gaunereien und muss letztendlich auch noch mit einer starken Frauenallianz fertigwerden. Dass es dabei viele Momente gab, die die Lachmuskeln strapazierten, hat die Bliedersdorfer Theatergruppe am Sonntag erfolgreich gezeigt.

Weitere Auftritte wird es im Januar geben, der Vorverkauf läuft. Foto: Dammer
Gelungener Neustart nach Corona-Pause
Das bestätigten auch die Besucherinnen Hilde Schöl und Helmi Fitschen. Die Schwestern sind Fans der Bliedersdorfer Theatergruppe. „Die Aufführung war großartig“, schwärmte Hilde Schöl. „Die Schauspieler hatten so viel Spaß am Spiel, das ist auf uns übergeschwappt.“ Die beiden Damen sprechen auch im Alltag noch viel Platt und bewunderten, wie besonders Harry Löll als Hauptdarsteller das Pensum an plattdeutschem Text bewältigte.
Glücklich über den gelungenen Neubeginn nach der zweijährigen Zwangspause zeigte sich auch Regisseur Reimond Matthies. Im Juni hatte das Laienspielensemble mit der ersten Lesung des Stücks begonnen. Die sieben Darsteller waren aus den mehr als 30 Mitgliedern der Theatergruppe schnell gefunden. Für die Spielbarkeit des Stückes musste nur der Text noch angepasst werden. „Platt wird ja von Ort zu Ort anders gesprochen“, erklärte Matthies, „und manche Begriffe mussten auf das hiesige Platt übertragen werden.“
Die Generalprobe war ein Erfolg, die Premiere am Sonntag, wider einer alten Theaterregel, auch. „Nun sind wir gespannt, wie unser Neustart von den Besuchern angenommen wird.“
Der Vorverkauf, so Matthes, sei vielversprechend. Wie die Geschichte für Benito Meier enden wird, können Liebhaber des plattdeutschen Theaters noch an drei Wochenenden im Januar im „Lindenkrug“ im Dorfgemeinschaftshaus Bliedersdorf erleben. Gespielt wird am 14., 15., 21., 22., 28. und 29. Januar, sonnabends ab 19.30 Uhr und sonntags ab 15 Uhr.
Katenreservierung und -vorverkauf bei Annemarie Bröde unter 04163 / 6817.



Er will, sie nicht: Doris (Mareike Daues) hält nichts von Salons (Harry Löll) Liebesschwüren.

Der Kommissar (Dustin Matthes) ist nicht tot, wie Happe (Lothar Hink) vermutet. Salon (Harry Löll) hat ihn mit Ether eingeschläfert. Foto: Dammer