Hier lernen Kinder das Handwerk kennen

Erzieherin Katrin Steingräber (links) und Tischler Joachim Demuth vom Verein „Freunde der Remise“ unterstützen die Kinnerhuus-Kinder an der Werkbank. Foto: Helfferich
In Düdenbüttel stehen Kindergartenkinder an der Werkbank. Sie sägen, hämmern und schrauben. Möglich macht das eine Kooperation der Kita „Kinnerhuus“ und des Vereins „Freunde der Remise“. Dort gibt es seit diesem Jahr eine Kinderwerkstatt.
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Vier Jahre schmorte die Idee der Kinderwerkstatt in den Köpfen von Heinz Mügge, Joachim Demuth und Claudia Breuer. Den Anstoß hatte der ehemalige Bürgermeister Mügge gegeben, auch um Kinder für die Remise und die dort ausgestellten historischen Geräte zu interessieren. Kindergartenleiterin Claudia Breuer war gleich dabei: „Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Es ist ein generationenübergreifendes Projekt, und den Kindern werden handwerkliche Fähigkeiten vermittelt.“ Mit dem Tischler Jochen Demuth, der auch zu den Freunden der Remise gehört, hatte Mügge gleich einen qualifizierten Handwerker.
Jungs und Mädchen zeigten viel Geschick
Doch dann bremsten Corona und der Remisenanbau, der in Eigenleistung des Vereins gewuppt wurde, das Projekt aus. Erst in diesem Jahr konnte es umgesetzt werden. Elf Vorschulkinder konnten an vier Tagen in der „Kinderwerkstatt“ direkt neben dem Kindergarten werkeln. Erzieherin Katrin Steingräber begleitete die Kinder und Heinz Mügge und Joachim Demuth leiteten die Vorschulkinder an.
„Gerade für die Jungs war das ein tolles Erlebnis“, erzählt Breuer und ergänzt: „Wir Erzieherinnen basteln und malen eher mit den Kindern. Werken fällt bei uns meist unter den Tisch.“ Aber auch die Mädchen zeigten an der Werkbank viel Geschick. Für das Projekt wurde eigens eine Kinderwerkbank angefertigt, die Eisen Trabandt aus Stade stiftete.
Unterschiedliche Holzarten kennenlernen
Es ging nicht nur um das Handwerkliche. Die Kinder erfuhren einiges über die verschiedenen Holzarten, die unterschiedlich hart sind und daher unterschiedlich eingesetzt werden. Vom Rohstoff Baum über Kantholz oder Brett ging es bis hin zur Verarbeitung. Auch Nachhaltigkeit ist Thema: „Wenn das Jahr rum ist, pflanzen wir mit den Kindern in der Dorfmitte zwei Bäume“, berichtet Mügge. Nach dem ersten Probelauf könnten die Kinder noch weiteres Handwerk kennenlernen, wie das Schmieden oder das Maurerhandwerk.
Der Vorsitzende der Freunde der Remise hofft, über das Projekt auch Jüngere für den Heimatkulturverein zu interessieren. Zugezogene junge Familien könnten so in die Dorfgemeinschaft integriert werden. Auch plant der Verein, ein ähnliches Projekt gemeinsam mit der offenen Jugendarbeit für 11- bis 13-Jährige anzubieten.
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