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Mehr Insolvenzen in der Region: Diese Branchen trifft es am meisten

50 Unternehmen mehr als 2023 haben im Jahr 2024 Insolvenz angemeldet.

50 Unternehmen mehr als 2023 haben im Jahr 2024 Insolvenz angemeldet. Foto: Oliver Berg/dpa

Die IHK im Elbe-Weser-Raum hat ermittelt, dass 2024 immer mehr Firmen verschuldet, zahlungsunfähig oder bedroht waren. Aber sie hat auch gute Nachrichten.

Von Redaktion Mittwoch, 05.02.2025, 11:25 Uhr

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Landkreis. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Elbe-Weser-Raum habe sich im Jahr 2024 deutlich erhöht. Dies schreibt die Industrie- und Handelskammer Elbe-Weser (IHK) in einer Pressemitteilung. Laut einer entsprechenden IHK-Konjunkturumfrage verfügen dennoch viele Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum über eine stabile Finanzlage.

185 Unternehmen beantragen Insolvenzverfahren

„Im Vergleich zum Vorjahr hat der Anteil von Unternehmen im Elbe-Weser-Raum, die überschuldet oder zahlungsunfähig sind oder denen eine Zahlungsunfähigkeit droht, von Januar bis Dezember 2024 um mehr als ein Drittel zugenommen“, berichtet Henrik Gerken, Volkswirt der IHK Elbe-Weser.

Nach Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) beantragten 185 Unternehmen bei den Amtsgerichten die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Dies waren 50 Unternehmen mehr als im Jahr 2023, was einem Plus von 37 Prozent entspricht. Darüber hinaus haben demnach noch 215 ehemals selbstständig Tätige Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt (6,4 Prozent mehr als im Jahr 2023).

Bau und Handel am stärksten betroffen

Mit 40 Fällen entfielen laut IHK die meisten Unternehmensinsolvenzen auf das Baugewerbe, gefolgt vom Handel, einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (35 Fälle) und dem verarbeitenden Gewerbe (21 Fälle).

Durch die Unternehmensinsolvenzen waren die Arbeitsplätze von knapp 1150 Beschäftigten bedroht. „Obwohl es mehr Verfahren sind, sind es circa 450 gefährdete Arbeitsplätze weniger als im Jahr 2023“, sagt Gerken.

Gerken hat nicht nur schlechte Nachrichten: Einen „erfreulichen Aspekt“ zieht der IHK-Volkswirt aus der IHK-Konjunkturumfrage für das vierte Quartal 2024: „Trotz der schwachen wirtschaftlichen Situation bleibt die Finanzlage der Unternehmen insgesamt stabil.“ Branchenübergreifend schätzen knapp vier von fünf Unternehmen ihre Finanzlage als unproblematisch ein.

Drei Prozent sehen ihre Existenz bedroht

Betriebe, die ihre Situation als problematisch einstufen, sehen sich der Umfrage zufolge mit zunehmenden Forderungsausfällen (15 Prozent), Eigenkapitalrückgängen (11 Prozent) und Liquiditätsengpässen (8 Prozent) konfrontiert.

Bei allen finanziellen Herausforderungen stelle sich am Ende die Frage, wie viele Unternehmen dadurch in ihrer Existenz bedroht sind. In der Konjunkturumfrage haben drei Prozent der Betriebe angegeben, dass sie sich von einer Insolvenz bedroht sehen.

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