Jüdische Gemeinde weiht Gedenkstätte „LeDor VaDor“ ein
Die jüdische Gemeinde hat an ihrem Gemeindetag am Sonntag die Gedenkstätte „LeDor VaDor“ auf dem Gelände der neuen Synagoge in Kiel eingeweiht. Der Name bedeute von Generation zu Generation und zeige, dass das Kunstwerk ein Zeichen der Erinnerungskultur für die nächsten Generationen sein solle, teilte die Gemeinde mit. Die Gedenkstätte bilde die Namen der deportierten und ermordeten jüdischen Kielerinnen und Kieler ab.
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Kiel. Mit der Einweihung der Gedenkstätte werde an die dunkelsten Zeiten unserer Vergangenheit erinnert, sagte Landtagspräsidentin Kristina Herbst bei der Eröffnung. Die Gedenkstätte sei ein Mahnmal gegen das Vergessen: „Ein Mahnmal, das heute und morgen an die Schrecken des Nationalsozialismus erinnert und erinnern wird.“
Jede Bedrohung, jeder Angriff auf jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger sei ein Angriff auf die Demokratie, auf die gemeinsamen Werte und auf das gesellschaftliche Miteinander. Die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner müssten alles dafür tun, um jüdisches Leben zu schützen, betonte Herbst.
Bei der Eröffnung war auch die stellvertretende Ministerpräsident Monika Heinold (Grüne) vor Ort. Zum Auftakt der Feierlichkeiten an der Neuen Synagoge am Samstag war zudem Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) anwesend.
Mit dem Gedenkort sollen Bildungseinrichtungen wie beispielsweise Schulen und Jugendvereine angesprochen werden, hieß es von der jüdischen Gemeinde. Die Kieler Jugend sei herzlich eingeladen, den neuen Gedenkort zur Reflexion der deutschen Geschichte und Gegenwart zu nutzen.
Das Kunstwerk steht im Hof der Neuen Synagoge, wo sich die jüdische Gemeinde zu Ehrentagen versammeln kann. Die Erinnerung wird laut der Gemeinde stets ein Teil des gesellschaftlichen jüdischen Lebens in Kiel bleiben und ein Zeichen gegen den drohenden Antisemitismus darstellen.