Junge Leute machen sich stark fürs Naturschutzgebiet Kehdinger Moore

Mit Astscheren im Moorpflegeeinsatz: Die Youngster des BUND. Foto: BUND
Im Naturschutzgebiet Kehdinger Moore haben neun BUNDjugend-Mitglieder bei einem zweitägigen Moorpflegeeinsatz junge Bäume großflächig entfernt - und damit einen praktischen Beitrag zum Klima- und Artenschutz geleistet.
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Drochtersen. Die BUNDjugend Niedersachsen hatte gemeinsam mit der Ökologischen Station Stade und mit Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde Stade zu dem Moorpflegeeinsatz in dem kleinen Naturschutzgebiet aufgerufen. Der Arbeitseinsatz war dringend notwendig, denn aufgrund des geringen Wasseranteils wächst das Moor mit Birken zu. Die jungen Bäume entziehen dem Moor Wasser und lassen es dadurch austrocknen. Die störenden Birkentriebe wurden jetzt großflächig entfernt - das wird Entkusseln genannt.
Bäume fällen für den Umweltschutz
Umweltschützer fällen Bäume - was seltsam klingt, hat gute Gründe. Intakte Moore speichern sehr viel mehr CO2 als Wälder und können daher einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Entwässerte Moore hingegen geben CO2 frei. In Niedersachsen stammen elf Prozent der Treibhausgas-Emissionen aus entwässerten Mooren.
Die jungen Freiwilligen, zwischen 16 und 25 Jahre alt, wurden von Experten und vom Pflegetrupp der Unteren Naturschutzbehörde Stade angeleitet. Ausgestattet mit Arbeitshandschuhen, Gummistiefeln und Werkzeugen legte die Gruppe los. Übernachtet wurde auf Luftmatratzen im Hans-Kelm-Haus des BUND Stade. Dank der Hilfe der Freiwilligen konnten in zwei Tagen 0,7 Hektar Moorfläche - die Größe eines Fußballfeldes - entkusselt werden.
Ein Zeichen für den Moorschutz setzen
Malte Steffens und Maria Huber von der erst vor wenigen Monaten neu eingerichteten Ökologischen Station Stade freuten sich, dass „sich immer mehr junge Menschen für Moorschutz engagieren möchten und die Relevanz von Mooren immer bekannter wird“. Sie zeigten den jungen Helfern, dass auch kleinere Moore eine erstaunliche Vielfalt von moortypischen Lebensräumen enthalten und woran sie Moorlilie, Rosmarinheide und den Rundblättrigen Sonnentau erkennen können.
Voll in Aktion die BUNDjugend. Foto: BUNDjugend Niedersachsen
„Wir möchten mit der Aktion auch ein Zeichen setzen für mehr Moorschutz in der niedersächsischen Landespolitik“, erklärt Noah Baumann (16) vom Landesvorstand der BUNDjugend Niedersachsen. „Wir packen gerne selbst an. Doch auch die politischen Vorgaben für den Schutz und die Wiedervernässung unserer Moore müssen verstärkt werden.“
BUNDjugend-Gruppe in Stade ist geplant
Während es in der Hannoverschen Moorgeest und in der Diepholzer Moorniederung etablierte Strukturen gibt mit zahlreichen Moorpflegeeinsätzen pro Jahr, ist Vergleichbares in der Stader Region nicht vorhanden. Das soll sich ändern. Ebenso gibt es Bestrebungen, eine BUNDjugend-Gruppe in Stade zu gründen. Junge Menschen aus der Region im Alter von 14 bis 26 Jahre können sich dafür bei der BUNDjugend Niedersachsen melden. (sal)