Zähl Pixel
Vortrag

Kindererziehung: Mit entspanntem Cappuccino ist sie ertragbarer

Erziehungsberater Jan-Uwe Rogge nahm in der Grund- und Oberschule Oldendorf die Kindererziehung aufs Korn.

Erziehungsberater Jan-Uwe Rogge nahm in der Grund- und Oberschule Oldendorf die Kindererziehung aufs Korn. Foto: privat

Erziehung ist Begleitung der Kinder durchs Leben. Über Höhen und Tiefen, die Eltern dabei unweigerlich erleben, referierte Erziehungsberater Jan-Uwe Rogge mit viel Augenzwinkern in Oldendorf.

Von Redaktion Donnerstag, 06.03.2025, 17:30 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Oldendorf-Himmelpforten. Im fast ausverkauften Forum der Grund- und Oberschule in Oldendorf nahm sich der Autor und Fachmann in Sachen Kindererziehung der Themen an, die alle Eltern erleben und kennen: der Trotzphasen, der Pubertät und auch der allgemeinen Entwicklung eines Kindes. Zum Vortrag hatte der Förderverein der Schule eingeladen.

Mit Humor und noch viel mehr Augenzwinkern brachte Jan-Uwe Rogge seinen Zuhörern die Erziehungsthemen näher, griff natürlich Situationen auf, die Eltern nur zu gut kennen und hatte sein Publikum damit fest im Griff. Die Stimmung war ausgelassen. Es wurde viel gelacht, kaum ein Auge blieb trocken. „Mein Bauch schmerzt vor Lachen“, fasste es eine begeisterte Zuhörerin in der Pause für viele sicher treffend zusammen.

Kinder sind wie Schnecken oder ICEs

Schon zu Beginn bezog Rogge das Publikum durch direkte Ansprache voll mit ein. „Haben Sie auch eine Schnecke zu Hause? Ein Kind, das morgens zum Frühstück schleicht, drei Stunden an den Hausaufgaben sitzt und alles, was Sie von ihm erwarten, in Zeitlupentempo erledigt? Dann haben Sie genau das Kind bekommen, das Sie verdient haben. Es gibt die Schnecken und die ICEs unter den Kindern. Dieses Tempo können wir nicht verändern, ohne massiv in die Persönlichkeit des Kindes einzugreifen.“

Erziehung muss nicht immer pädagogisch sein

Der herausfordernde Alltag mit Kindern sei nicht immer leicht, betonte er, aber mit einem Cappuccino oder Gläschen Wein am Abend sei er ertragbarer. Erziehung könne auch nicht immer pädagogisch sein, stellte er fest. Manchmal reiche einfach der Satz „Weil ich es so will!“ Schließlich würden Kinder ihren Wunsch nach einer Playstation auch nicht pädagogisch begründen. Ein weiterer Irrglaube sei, so Rogge, dass Kinder vor einer Grenze stehen blieben. Das Land dahinter sei aber viel zu verlockend. Sein Fazit: Erziehung ist Begleitung eines Kindes durchs Leben und nicht Vorbereitung auf das Leben. Wenn das Kind keine Lust zum Zimmeraufräumen habe, dann solle es dies eben ohne Lust tun. (iha)

www.jan-uwe-rogge.de

Weitere Themen

Weitere Artikel