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Konzert

Kirche Himmelpforten: Hommage an fast vergessene Künstler einer goldenen Zeit

Søren Thies erinnert mit seinem Programm in der Kirche Himmelpforten an große und zu Unrecht vergessene Künstler der Weimarer Republik.

Søren Thies erinnert mit seinem Programm in der Kirche Himmelpforten an große und zu Unrecht vergessene Künstler der Weimarer Republik. Foto: Sebastian Matthias

Sie hatten Erfolg, wurden gefeiert und umjubelt. Aber im Frühjahr 1933 sah sich eine ganze Generation jüdisch-deutscher Künstler mit Ausgrenzung und Verfolgung konfrontiert. Ein Konzert in Himmelpforten erinnert an große Namen.

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Von Grit Klempow
Donnerstag, 25.01.2024, 09:22 Uhr

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Himmelpforten. Sein Programm ist eine klingende Erinnerung an große Künstler. Mit „Liebling, mein Herz lässt Dich grüßen ...“ gastiert Musiker Søren Thies am Freitag, 26. Januar, ab 19.30 Uhr in der Kirche Himmelpforten. Er widmet sich Künstlern der Weimarer Republik, die heute zu Unrecht fast vergessen sind.

Sie hatten Erfolg, wurden gefeiert und umjubelt. Aber im Frühjahr 1933 sah sich eine ganze Generation jüdisch-deutscher Künstler - Musiker, Schauspieler, Kabarettisten, Filmemacher und Schriftsteller - plötzlich mit Berufsverbot, Ausgrenzung und Verfolgung konfrontiert. Von einem Tag auf den anderen verloren viele ihren guten Ruf, ihr Publikum, ihre Heimat und später oftmals sogar ihr Leben.

Mit „Liebling, mein Herz lässt Dich grüßen ...“ will Søren Thies an diese ehemals berühmten Namen erinnern. Unvergessliche Tonfilmschlager von Werner Richard Heymann, Hans May und Friedrich Hollaender treffen auf brillante Kabarett-Songs von Curt Bry und Willy Rosen. Dem weltberühmten Tenor Joseph Schmidt wird genauso gedacht wie der Schauspielerin Dora Gerson.

Eine tolerante Zeit lebt wieder auf

„Für einen Abend sollen die Goldenen 20er wieder lebendig werden, eine Zeit, in der die europäische Kultur so produktiv, tolerant und vielfarbig war wie niemals zuvor“, heißt es im Pressetext.

Søren Thies, 1969 in Hamburg geboren, hatte nach seinem Studium der Völkerkunde, Musikwissenschaft und Geografie beschlossen, die Musik zum Hauptberuf zu machen.

Thies reißt sein Publikum als Solist mit Akkordeon und Stimme mit. Wichtig ist ihm, durch berührende Geschichten ein tieferes Verständnis der Lieder und Stücke zu ermöglichen.

Der Eintritt zur „Kulturkirche“ ist wie immer frei, es gibt Snacks und Getränke. Um Anmeldung wird gebeten, unter Kulturkirche-himmelpforten@gmx.de

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