Kirchengemeinde Bliedersdorf will den Friedhof abgeben

Die Kirchengemeinde Bliedersdorf will ihren Friedhof an die Samtgemeinde abgeben.
Die Samtgemeinde Horneburg soll den bisher kirchlich betriebenen Friedhof der Gemeinde Bliedersdorf übernehmen. Auf dem Neuen Friedhof in Horneburg sollen nur noch Urnenbestattungen möglich sein. Beides empfiehlt der Bauausschuss.
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Die Kirchengemeinde Bliedersdorf möchte ihren Friedhof aus Kostengründen zum 1. Januar 2023 an die Samtgemeinde abgeben. Obwohl die Kommune damit die Unterhaltungskosten übernehmen würde, votierte der Bauausschuss einstimmig dafür. Gesetzlich ist die Samtgemeinde zwar nicht verpflichtet, den kirchlichen Friedhof zu übernehmen, doch ist das Friedhofswesen eine öffentliche Aufgabe der örtlichen Gemeinschaft und gehört wie die Daseinsvorsorge zu den Aufgaben der Kommunen.
Nur noch Urnenbestattungen auf dem Neuen Friedhof
Mit der Übernahme des Friedhofs würde die Samtgemeinde die Pflege übernehmen. Die Kirchengemeinde will aber weiterhin die ehrenamtlichen „Pflegetage“ durchführen. Die Arbeitsgruppe Friedhofsangelegenheiten der Samtgemeinde schlägt vor, das Konzept für die übrigen Friedhöfe zu übernehmen.
Einstimmig fiel auch die Entscheidung im Bauausschuss, auf dem Neuen Friedhof an der Stader Straße in Horneburg nur noch Urnenbestattungen zu erlauben. Wie Bauamtsleiter Roger Courtault mitteilte, hatte sich die AG Friedhofsangelegenheiten den Belegungsplan des Friedhofs angeschaut und festgestellt, dass die Nachfrage nach Erdbestattungen stark gesunken sei.
Die Arbeitsgruppe schlägt deshalb vor, nur noch Urnenbestattungen unter Bäumen und anonyme Urnenbestattungen anzubieten und dem Friedhof damit einen parkähnlichen Charakter zu geben. Sargbestattungen wären damit künftig ausgeschlossen. Auf den bestehenden Gräbern wären allerdings bis zum Ablauf der Nutzungs- und Verlängerungszeit weiterhin Sarg- und Urnenbestattungen erlaubt. Über beide Themen entscheidet der Samtgemeinderat am Mittwoch, 14. Dezember, 19 Uhr, in der Mensa der Oberschule.
Strategie für Gestaltung der Friedhöfe
Die AG Friedhofsangelegenheiten hat lediglich eine beratende Funktion. Geleitet wird die Arbeitsgruppe von Fachbereichsleiterin Tanja Schipper und Bauamtsleiter Courtault, begleitet wird sie vom Bauhof. Der AG gehört jeweils ein Vertreter der Mitgliedsgemeinden Agathenburg (Gerd Allers), Dollern (Holger Schlichting), Nottensdorf (Elisabeth Alpers-Janke) und des Fleckens Horneburg (Michael Tschirschwitz) an.
Anhand der Belegungspläne hat die AG Friedhofsangelegenheiten eine Strategie für die zukünftige Gestaltung aller kommunalen Friedhöfe in der Samtgemeinde entwickelt. Größere zusammenhängende Grünflächen sollen entstehen, die als Parkanlagen neu gestaltet werden könnten. Abgegrenzte Teilbereiche für besonders nachgefragte Bestattungsformen wie Urnenstelen oder Bestattungen unter Bäumen soll es weiterhin geben. Dagegen sollen Felder, in denen nur noch einzelne Grabstätten belegt sind, nicht wieder neu vergeben werden.
Fördermittel für den Friedhof Agathenburg zugesagt
Der Friedhof in Agathenburg kann jetzt im Rahmen der Dorferneuerung umgestaltet werden: Der Förderbescheid vom Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) in Höhe von 93.442,01 Euro sei eingegangen, so Bauamtsleiter Courtault.