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Gruselige Bestandsaufnahme

Kotzestreu und Kunstblut - Inventur im Hamburg Dungeon

Im Hamburger Dungeon kann man sich seit 25 Jahren gruseln.

Im Hamburger Dungeon kann man sich seit 25 Jahren gruseln. Foto: Christian Charisius/dpa

Im Hamburg Dungeon kann man sich 363 Tage im Jahr ordentlich gruseln und erschrecken. Nun feiert die Touristenattraktion in der Speicherstadt Jubiläum. Und hat Zahlen und Fakten zusammengetragen.

Von dpa Dienstag, 14.01.2025, 10:35 Uhr

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Hamburg. Wer hier Inventur macht, braucht starke Nerven: Im Hamburg Dungeon gehören Krustenblut, Ratten, Pestleichen, Enthauptungen und Kotzestreu zum Alltag dazu. Einmal im Jahr nimmt sich das Team der Touristenattraktion in der Hamburger Speicherstadt Zeit, um sämtliche Utensilien und Gegenstände zu zählen. Das Hamburg Dungeon gibt es bereits seit 25 Jahren - und in einer so langen Zeit kommt einiges zusammen. „Wir haben in der Zeit beispielsweise 1.150 Quadratmeter Spinnweben verbraucht. Das ist eine Fläche so groß wie ein Olympiaschwimmbecken“, sagte Betriebsleiterin Miriam Wolframm der Deutschen Presse-Agentur. 

Zahlen, Zahlen, Zahlen

Außerdem wurde der Pirat Klaus Störtebeker im Hamburg Dungeon schon 383.250 Mal geköpft und es gab 416.666 Verurteilungen in der Inquisition. Zu den Kulissen und Requisiten gehören 23 Skelette, 27 Folterinstrumente, 610 Deko-Ratten und 7 künstliche Pestleichen. Und noch zwei eher unappetitliche Zahlen: Im Laufe der Jahre wurden 3.750 Liter Kotzestreu verbraucht und 34.700 Kaugummis von Wänden und Boden gekratzt.

Für ein zombieähnliches Aussehen muss sich das Schauspiel-Team vor seinen Führungen zudem aufwendig schminken. Dafür sind in den vergangenen 25 Jahren rein rechnerisch 12,5 Tonnen Schminke, 1.500 Liter Krusten- und Flüssigblut und 1.425 Tage verbraucht worden. Zudem legen die professionellen Schauspielerinnen und Schauspieler im Dungeon jeden Tag rund 12.000 Schritte zurück. „Damit hat das Team seit der Eröffnung schon 12,5 Mal die Welt umrundet“, sagte Miriam Wolframm weiter. 

Drei Sondershows zum 25-jährigen Bestehen

Das Jubiläum soll in diesem Jahr mit drei Sondershows und einer Party im Mai gefeiert werden. Das Dungeon hatte sich als erste touristische Attraktion in der Speicherstadt eingemietet - „da war das hier noch Zollgebiet“. Das Miniatur-Wunderland in direkter Nachbarschaft eröffnete gut ein Jahr später.

Das Hamburg Dungeon zeigt in seinen katakombenähnlichen Räumen die dunklen Seiten der Hamburger Geschichte. Bis zu 36 Menschen können bei einer Führung elf verschiedene grauenhafte Kapitel aus den vergangenen 600 Jahren der Hansestadt erleben - von der Pest über die Inquisition, Störtebekers Hinrichtung, das große Feuer 1842 oder die Sturmflut 1717 bis hin zur Geschichte der Mörderin Maria Katharina Wächtler, die ihren Mann in handliche Päckchen verpackte. Außerdem gibt es eine Indoor-Wasserbahn und einen Indoor-Freifallturm. 

Kuriose Fundsachen im Dungeon

Bei so viel Aufregung verlieren einige Gäste auch einen Teil ihrer Habseligkeiten. „Handys, Taschen, Schals - das kommt immer wieder mal vor. Aber wir haben auch schon ein Gebiss gefunden und Zahnschienen mit Zähnen dran“, sagte Miriam Wolframm. Aber auch eine Bibel und ein Ehering hatten Besucherinnen und Besucher im Dungeon schon verloren.

In der Touristenattraktion in der Hamburger Speicherstadt werden elf verschiedene schaurig-gruselige Kapitel aus der Hamburger Stadtgeschichte erzählt

In der Touristenattraktion in der Hamburger Speicherstadt werden elf verschiedene schaurig-gruselige Kapitel aus der Hamburger Stadtgeschichte erzählt Foto: Christian Charisius/dpa

Eine davon erzählt von der Pest und spielt im sogenannten „Pestkrankenhaus“.

Eine davon erzählt von der Pest und spielt im sogenannten „Pestkrankenhaus“. Foto: Christian Charisius/dpa

Damit dort alle Effekte funktionieren, schauen auch die Techniker des Dungeons regelmäßig, ob noch alles funktioniert.

Damit dort alle Effekte funktionieren, schauen auch die Techniker des Dungeons regelmäßig, ob noch alles funktioniert. Foto: Christian Charisius/dpa

Bei der Inventur wurden jede Menge Folterwerkzeuge aus verschiedenen Epochen zusammengetragen - im gesamten Dungeon tummeln sich 610 Deko-Ratten.

Bei der Inventur wurden jede Menge Folterwerkzeuge aus verschiedenen Epochen zusammengetragen - im gesamten Dungeon tummeln sich 610 Deko-Ratten. Foto: Christian Charisius/dpa

Alle Kulissen im Hamburger Dungeon sind handgemacht und werden regelmäßig modernisiert und erneuert.

Alle Kulissen im Hamburger Dungeon sind handgemacht und werden regelmäßig modernisiert und erneuert. Foto: Christian Charisius/dpa

Die Betriebsleitung des Hamburger Dungeons liegt bei Miriam Wolframm.

Die Betriebsleitung des Hamburger Dungeons liegt bei Miriam Wolframm. Foto: Christian Charisius/dpa

Für die Deko sind sehr viele Spinnweben nötig - rund 1150 Quadratmeter wurden seit der Eröffnung angebracht.

Für die Deko sind sehr viele Spinnweben nötig - rund 1150 Quadratmeter wurden seit der Eröffnung angebracht. Foto: Christian Charisius/dpa

Und die Schauspielenden haben etwa 12,5 Tonnen Schminke verbraucht.

Und die Schauspielenden haben etwa 12,5 Tonnen Schminke verbraucht. Foto: Christian Charisius/dpa

Außerdem waren rund 1500 Liter Krusten- und Flüssigblut für alle Gruseleffekte nötig.

Außerdem waren rund 1500 Liter Krusten- und Flüssigblut für alle Gruseleffekte nötig. Foto: Christian Charisius/dpa

27 Folterwerkzeuge wurden bei der Inventur gezählt.

27 Folterwerkzeuge wurden bei der Inventur gezählt. Foto: Christian Charisius/dpa

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