Kreis Stade erhält Wanderweg zu 130.000 Jahren Erdgeschichte

Eine Station des Elbkliff-Wanderwegs: Blick in den naturnahen Park des Schlosses Agathenburg. Foto: Vasel
Wanderer werden ab Sommer 2023 in der Samtgemeinde auf einer Strecke von 16 Kilometern Erdgeschichte von der Saale-Eiszeit bis heute erleben können. Wo der „Elbkliff“-Wanderweg entlangführt.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Die Samtgemeinde Horneburg ist - wie die Hansestadt Buxtehude - laut Tourismusverband ein Vorreiter beim Thema Qualitätswandern. Das boomt - nicht erst seit Corona. Acht Routen gibt es bereits - unter anderem durch das Auetal. „Wir sind bereits hervorragend aufgestellt“, sagt die Tourismusexpertin im Horneburger Rathaus, Vanessa Heider.
Mit dem geplanten Elbkliff-Wanderweg erschließen Horneburg, Dollern und Agathenburg die Geestkante. Auf Schusters Rappen werden Einheimische, Ausflügler und Touristen die Kulturlandschaft zwischen Horneburg und Stade erkunden können. Diese zeichnet sich durch eine reichhaltige Natur und Geschichte aus.
Bahnhöfe Stade und Horneburg als Start- und Endpunkte
Die Start- und Endpunkte des Wanderwegs sind die Bahnhöfe Stade und Horneburg. Und so können die Wanderer bei der Anreise umweltschonend auf ihren Pkw verzichten.
Dank der interkommunalen Zusammenarbeit der Mitgliedsgemeinden Dollern, Horneburg und Agathenburg sowie der Hansestadt Stade nimmt das Projekt jetzt Fahrt auf. „Der Projektantrag für den Ausbau des Wanderweges Elbkliff wurde von der Gemeinde Agathenburg eingereicht“, sagt Heider.
Ministerin lobt den Qualitätswanderweg
Im September 2021 hatten Gunda Kiefaber, im Horneburger Rathaus zuständig für die Dorfentwicklung, und der Bürgermeister der Samtgemeinde, Knut Willenbockel, das Elbkliff-Projekt der damaligen Niedersächsischen Ministerin für Regionale Entwicklung, Birgit Honé (SPD), vorgestellt. Honé lobte seinerzeit das Konzept. Das Amt für regionale Landesentwicklung in Bremerhaven hat jetzt eine Förderung in Höhe von knapp 70.000 Euro bewilligt. Rund 130.000 Euro wird der Wanderweg kosten. Damit kann nun die Umsetzung des Projekts beginnen.
Der Elbkliff-Wanderweg soll den unmittelbaren räumlichen Wechsel zwischen Geest und Marsch erlebbar machen, der sich durch einen klippenartigen Höhenanstieg von etwa 20 bis 30 Metern darstellt. Unterstützt und begleitet wird dieses Wanderweg-Projekt vom Naturschutzamt des Kreises Stade. Dieses hatte bereits vor einigen Jahren einen Flyer veröffentlicht - inklusive Wanderwegen.
Wanderwege im Kreis werden ausgebaut
Schon vor 14.000 Jahren, sprich zum Ende der jüngsten Eiszeit, durchstreiften die Rentierjäger dieses Gebiet. Von hier aus hatten sie einen guten Blick auf das zehn Kilometer breite Urstromtal der Elbe. Die in das Elbkliff eingeschnittenen Kerbtäler sind mit ihren Bächen und Teichen und ihren Quell- und Bruchwäldern auch heute noch ein wertvoller Lebensraum für die Flora und die Fauna. Auch die Geologie lässt sich nachvollziehen. Das Agathenburger Schloss mit seinem Park steht auf Geschiebemergel und Sand aus der Saale-Eiszeit, die vor 128.000 Jahren endete.
Kreisweit sollen die Wanderwege ausgebaut werden, andere Kreise wie Rotenburg sind mit dem Wanderparadies „Nordpfade“ schon weiter.

Die Samtgemeinde Horneburg ist - wie die Hansestadt Buxtehude - laut Tourismusverband ein Vorreiter beim Thema Qualitätswandern. Foto: Pixabay