LNG-Protest: Klimaaktivisten blockieren Lobby-Hotel
Aktuell treffen sich Vertreter von Energieriesen wie Shell und Uniper im Hamburger Hyperion Hotel zu einem alljährlichen LNG-Lobbyisten-Forum. Doch der Hoteleingang war am Montagmorgen versperrt - durch Klimaaktivisten.
Laut Medienberichten haben am Montagmorgen rund 40 Mitglieder der Klimaprotestgruppe „Ende Gelände“ den Eingang des Hyperion Hotels in der Amsinckstraße in Hammerbrook blockiert. Die Klimaaktivisten in den weißen Schutzanzügen kritisierten mit Transparenten und Protestrufen die LNG-Lobbyisten, die zum 5. Global LNG Forum nach Hamburg anreisen.
„Gas ist ein Klimakiller. Doch statt schnellstmöglich auszusteigen, werden an der norddeutschen Küste Milliarden in neue LNG Terminals investiert. Neu abgeschlossene LNG-Lieferverträge legen Gasimporte auf Jahrzehnte fest, schaffen Überkapazitäten und zementieren das langfristige Festhalten der Bundesregierung an fossilen Energieträgern. Dem stellen wir uns entgegen“, sagte „Ende Gelände“-Sprecherin Rita Tesch dem Abendblatt.
Nächste Protestgruppe kündigt Kundgebung in Hamburg an
Die Polizei Hamburg löste die Veranstaltung auf. Die Aktivisten leisteten keinerlei Gegenwehr. In dem Hotel findet am Montag und Dienstag das „5. Global LNG Forum“ statt. Es ist ein Treffen von Branchenriesen, bei dem es um den Ausbau der LNG-Infrastruktur geht. Mit dabei sind Vertreter von Energiegroßkonzernen wie Shell, Uniper und EWE.
Für den späten Nachmittag ruft „Fridays for Future“ zu einer Kundgebung gegen das 5th Global LNG Forum auf. Ab 17 Uhr soll der Demonstrationszug vom Hachmannplatz am Hauptbahnhof unter dem Motto „LNG stoppen! Klima retten“ starten.
Hamburg immer wieder Ziel von Protesten
Es ist nicht das erste Mal, dass Klimaaktivisten in Hamburg mit medienwirksamen Aktionen auffallen. Mit mindestens zehn Aktionen bis April haben Gruppierungen wie "Die letzte Generation" oder "Ende Gelände" an stark frequentierten Orte wie den Köhlbrandbrücken, dem Hamburger Hafen oder den Elbbrücken auf ihre Themen aufmerksam gemacht.
Durch Festkleben auf der Fahrbahn, verschütteten Kies oder eingefärbtes Öl haben die Aktivisten den alltäglichen Stadtverkehr teils für Stunden zum Erliegen gebracht - zum Ärger von Bürgern, Politikern und Einsatzkräften. Doch die Aktionen haben auch rechtliche Konsequenzen: Die Polizei leitete im Zusammenhang mit den Blockaden vom 23. und 25. März an den Elbbrücken Strafverfahren wegen Nötigung und Widerstands gegen 15 Personen ein. (sb)