LNG-Protest in Stader Innenstadt fällt deutlich kleiner aus

Die „Transgas Force“, ein mächtiges, schwimmendes Gas-Terminal, wird im Stader Seehafen anlegen. Foto: Scheer
200 Protestler waren angekündigt, 70 wurden es am Ende. Unter dem Motto „LNG = Leider Nicht Geil“ protestierten die Demontranten in Stade gegen den Ausbau der LNG-Terminals. Die Reaktionen.
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Unter dem Motto „LNG = Leider Nicht Geil“ haben in Stade 70 Demonstranten gegen den Ausbau der LNG-Terminals und den Import von Gas protestiert. Stattdessen forderten sie den beschleunigten Ausbau von erneuerbaren Energien. Auch aus Brunsbüttel, Hamburg, Rotenburg, Cuxhaven und Buxtehude waren Mitstreiter angereist. Organisator Martin Lüdders kritisierte, dass der Ausbau fossiler Infrastruktur mit LNG die 1,5 Grad-Grenze des Pariser Klimaschutzabkommens massiv gefährde und warf den Gasunternehmen „Greenwashing“ vor.
Wie Lüdders mitteilt, berichteten mehrere Menschen, die von den Auswirkungen bereits funktionierender LNG-Terminals betroffen sind.
Christian Barz aus Brunsbüttel sprach von starken Schadstoffbelastungen, die gegen Grenzwerte verstoßen und gesundheitliche Probleme mit sich bringen und von Lärmbelästigung.

Gruppenbild nach der Demo: Laut Veranstalter haben am Sonnabend in der Stader Innenstadt 70 Personen gegen den LNG-Ausbau in Stade und anderswo demonstriert. Foto: Lüdders
Betroffene berichten von Chlor im Wattenmeer und Krebsfällen in Louisiana
Stefanie Eilers aus Wilhelmshaven berichtete von Chlor, das ins Weltkulturerbe Wattmeer eingeleitet wurde. Tabea Hatscher-Buelk von „Ende Gelände Hamburg“ erinnerte daran, dass das LNG für Stade in Louisiana durch Fracking gewonnen wird und die Bevölkerung in Gebieten, wo besonders schwarze Minderheiten leben, unter hohen Krebsraten leidet.
Andreas Rathjens aus dem Nachbarlandkreis Rotenburg, befasst sich schon seit vielen Jahren mit den dortigen Öl- und Gasfeldern und dadurch verursachten Problemen für Umwelt und die Gesundheit der Anwohner.
Die Staderin Marei Beckermann warnte in einem Poetry-Slam-Beitrag davor, in politische Ohnmacht zu verfallen und machte Mut sich zu engagieren.
Heiner Baumgarten vom BUND zeigte sich empört von der Absage des Erörterungstermins vor einigen Monaten. Er kündigte einen alternativen Erörterungstermin am 7. November an, bei dem öffentlich über die Probleme diskutiert werden soll.