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Neuwahl

Landrat in Cuxhaven: Jeder dritte Wähler stimmte gegen Thorsten Krüger

Thorsten Krüger (SPD) ist der neue Landrat im Cuxland. Foto: Arnd Hartmann

Thorsten Krüger (SPD) ist der neue Landrat im Cuxland. Foto: Arnd Hartmann

Thorsten Krüger (SPD) ist der neue Landrat im Cuxland. Auf den ersten Blick ein einfaches Unterfangen, denn er hatte keine Konkurrenz. Doch die Wahlergebnisse zeigen, dass viele Bürger ihn nicht wollten.

Sonntag, 09.10.2022, 21:16 Uhr

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Thorsten Krüger (SPD) hat bei der Wahl zum Landrat im Kreis Cuxhaven überraschend viele Nein-Stimmen bekommen. Er war der einzige Kandidat, der sich für den Posten des Landrates zur Wahl stellte. Seine Wahl bis zum Jahr 2031 galt deshalb von vornherein als sicher.

Die Zahl der Nein-Stimmen aber lässt aufhorchen: Nachdem um 21.14 Uhr alle 257 Wahlbezirke ausgezählt waren, ergibt sich folgendes Bild: 67,76 Prozent der Wähler stimmten mit Ja und 32,24 Prozent mit Nein. Jeder Dritte, der seine Stimme abgab, wollte also Krüger nicht als Landrat.

Eine Zwei-Drittel-Mehrheit sei ein gutes Ergebnis, so der Wahlsieger. „Damit kann man immerhin das Grundgesetz ändern“, sagte Krüger. Dass fast 30.000 Wähler gegen ihn gestimmt hatten, sei nicht weiter schlimm. „Darunter waren viele Leute, die wollten, dass ich in Geestland bleibe.“

In der Stadt Geestland, wo Krüger bislang Bürgermeister ist, bekam er mehr Zustimmung: Dort stimmten 74,15 Prozent der Wähler für ihn, 25,85 Prozent kreuzten "Nein" an.

CDU in Cuxhaven unterstützt neuen SPD-Landrat

Krüger (SPD) ist damit Nachfolger von Amtsinhaber Kai-Uwe Bielefeld (parteilos), der überraschend seinen Rückzug zum Jahresende angekündigt hatte. Krüger hatte die Unterstützung von CDU, Grüne und FDP erhalten. 

„Er ist der richtige Mann an der richtigen Stelle“, hatte etwa Enak Ferlemann, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes, das einhellige Votum für Krüger begründet. Man benötige im Landkreis jetzt einen tatkräftigen Mann an der Spitze, „der nach innen reformiert und nach außen auf den verschiedenen Ebenen wirkungsvoll repräsentiert“, betonte der führende Christdemokrat aus Cuxhaven.

Seebeck siegt in Geestland, Behrens will Ministerin bleiben

Kurz vor der Wahl sah es noch nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) und dem CDU-Kandidaten Claus Seebeck im Wahlkreis 57 (Geestland) im Kreis Cuxhaven aus. Jetzt zieht der Gastronom in den Landtag ein - 40,83 Prozent der Erststimmen ebnen dem Flögelner den Weg nach Hannover. Ein deutliches Ergebnis, das im starken Kontrast zu dem schlechten Ergebnis der Landes-CDU steht.

Seine Herausforderin Daniela Behrens, SPD-Gesundheitsministerin, kam nur auf 33,3 Prozent. Obwohl es für sie auch nicht über Landeslistenplatz zwei (!) reicht, gibt sie sich selbstbewusst: Sie wolle auch in der künftigen SPD-geführten Landesregierung Gesundheitsministerin bleiben. (red)

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Daniela Behrens machte sich nach der Wahl in Bokel auf nach Hannover. Foto: Masorat

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