Mehr Firmenpleiten in Niedersachsen und Bremen erwartet
Die Konjunkturflaute macht der Wirtschaft zu schaffen. Immer mehr Firmen geben auf. (Symbolbild) Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Im Nordwesten melden mehr Unternehmen Insolvenz an. Niedersachsen bleibt unter dem Bundesschnitt, Bremen deutlich darüber. Die Liste der Belastungen für Firmen ist lang.
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Hannover. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Nordwesten dürfte in diesem Jahr erneut steigen. Nach einer Schätzung des Wirtschaftsinformationsdienstes Creditreform entfallen in Niedersachsen voraussichtlich 70 Insolvenzen auf 10.000 Unternehmen (Vorjahr: 67). In Bremen dürfte die sogenannte Insolvenzquote von 92 auf 97 klettern.
Deutschlandweit rechnet Creditreform mit einer Quote von 76 Fällen je 10.000 Firmen und insgesamt rund 23.900 Pleiten – dem höchsten Wert seit 2014. Niedersachsen liegt damit unter dem Bundesschnitt, Bremen klar darüber. Die Spannweite zwischen den Ländern bleibt groß: Berlin verzeichnet mit 130 Fällen die höchste Quote, Thüringen mit 48 die niedrigste.
„Der anhaltende Anstieg zeigt deutlich, dass die Krise inzwischen die gesamte Breite der deutschen Wirtschaft erfasst hat und immer mehr Unternehmen unter Druck setzt“, schreiben die Experten von Creditreform. Eine Trendwende ist trotz der Erwartung, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr wieder wächst, nicht in Sicht. Die Liste der Belastungen ist lang: hohe Energiepreise, viel Bürokratie, zurückhaltende Konsumenten und Zollschranken.