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Strände weggespült

Millionenhilfen für sturmgeschädigte Inseln in Niedersachsen

Auf der Nordseeinsel Wangerooge hat «Zeynep» etwa 90 Prozent des Badestrandes abgetragen. Foto: Peter Kuchenbuch-Hanken/dpa

Auf der Nordseeinsel Wangerooge hat «Zeynep» etwa 90 Prozent des Badestrandes abgetragen. Foto: Peter Kuchenbuch-Hanken/dpa

Nach den jüngsten drei Orkantiefs meldeten die Ostfriesischen Inseln S.O.S.: Die Sturmfluten haben zu erheblichen Sandabbrüchen geführt und Strände weggespült.

Donnerstag, 24.02.2022, 17:21 Uhr

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Die von den kräftigen Winterstürmen geschädigten Ostfriesischen Inseln können auf zusätzliche finanzielle Hilfe in Millionenhöhe für den Küstenschutz vom Land Niedersachsen hoffen. Umweltminister Olaf Lies (SPD) sagte am Donnerstag in Hannover den Inseln Unterstützung zu und lud die Bürgermeister sowie die Landräte der angehörigen Kreise zu einer gemeinsamen Inselkonferenz am 31. März in Aurich ein.

Lies sagte, die Landesregierung werde ein Sonderpaket mit zusätzlichen Mitteln im Küstenschutz bereit stellen, mit denen die jüngst auf den Inseln entstandenen Schäden in dieser Sturmflutsaison gezielt beseitigt werden sollten.

Küstenschutz: 2021 flossen über 60 Millionen Euro

„Wer sich mal ganz realistisch das Bild der Inseln ansieht, wird feststellen, das sind schon mehrere Millionen, die wir jetzt kurzfristig dann auch bereit stellen müssen, damit wir die Schäden beseitigen können“, sagte Lies der Deutschen Presse-Agentur. Eine genaue Summe nannte er nicht. Der Minister verwies darauf, dass die Sturmflutsaison noch laufe und weitere Schäden daher noch nicht ausgeschlossen werden könnten. „Aber schon jetzt ist die Lage natürlich erschreckend, wenn wir sehen, was wir tatsächlich an Dünen-Abbrüchen und Sandverlusten haben“, sagte Lies.

Aus welchem Topf die zusätzlichen Gelder fließen sollen, war am Donnerstag noch nicht bekannt. 2021 stellten Bund und Land für den Küstenschutz in Niedersachsen insgesamt Mittel in Höhe von 61,6 Millionen Euro bereit.

Große Sandverluste auf den Ostfriesischen Inseln

Mehrere Sturmfluten in diesem Winter hatten auf den Ostfriesischen Inseln vielerorts Strände fortgespült. Diese dienen auf den Inseln auch als Verschleißkörper, um Dünen vor Wellen zu schützen. Zuletzt hatten die kräftigen Winterstürme „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ in den vergangenen Tagen zu Sandverlusten auf den Inseln geführt.

Die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse registrierte bis zum Donnerstag 5768 Schadensfälle in den Kreisen Aurich, Wittmund und Leer sowie in der kreisfreien Stadt Emden. Die bisher aufgenommenen Schäden lägen bei 5,3 Millionen Euro, sagte eine Sprecherin in Aurich. Die Brandkasse verwies darauf, dass dies noch eine vorläufige Summe sei.

Wattenmeer, Wohnraum & Co.: Inselkonferenz hat weitere Probleme auf der Agenda 

Bei der Inselkonferenz am 31. März in Aurich soll es um die besonderen Probleme und Anliegen der sieben Ostfriesischen Inseln gehen. Wie Lies sagte, kommen neben den aktuellen Sturmflutschäden auch weitere Themen auf die Agenda - etwa die Befahrregeln für die Nordsee, Gasförder-Vorhaben im Wattenmeer und Wohnraum auf den Inseln. (dpa)

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