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Bildung

Fachkräftemangel in Kitas: Ministerin mit düsterer Prognose für kommende Jahre

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg spricht auf einer Pressekonferenz.

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: Moritz Frankenberg/dpa/Archivbild

Viele Kitas in Niedersachsen klagen über Personalmangel, teilweise werden die Betreuungszeiten gekürzt. Die zuständige Ministerin erwartet eine Entspannung der Lage erst in Jahren.

Von dpa Dienstag, 19.03.2024, 17:40 Uhr

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Hannover. Die Kindertagesstätten in Niedersachsen müssen nach Einschätzung von Kultusministerin Julia Willie Hamburg noch über Jahre mit zu wenigen Fachkräften auskommen. „Wir bilden aus, was das Zeug hält, um dagegenzuhalten, aber der Fachkräftemangel wird in den nächsten Jahren Realität sein“, sagte die Grünen-Politikerin der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Montag).

„Wir haben zurzeit 19.200 Sozialassistentinnen und Erzieherinnen in Ausbildung. Das sind so viele wie nie zuvor. Wir schaffen immer neue Wege für Quereinsteigende, sich zu qualifizieren“, sagte Hamburg. Zudem sollten die Kitas mehr Freiräume bekommen, um nicht sofort schließen zu müssen, wenn Fachkräfte nicht verfügbar sind.

Personalmangel „entspannt sich“ auf absehbare Zeit

Allerdings steige der Bedarf an Betreuung immer weiter, und die Kommunen schafften immer mehr Kita-Plätze. „Allein 2023 sind in Niedersachsen 160 neue Einrichtungen an den Start gegangen. Das ist die Spirale, in der wir uns befinden. Jede neue Einrichtung braucht Fachkräfte“, sagte die Ministerin.

Wann sich der Personalmangel entspannen könnte, ließ Hamburg offen. „Alle Prognosen sagen uns, es ist eine absehbare Zeit. Aber ob es dann 2028, 2030 oder 2032 ist, muss sich noch zeigen“, sagte sie.

Die Gewerkschaft Verdi hatte vergangene Woche vor einem Zusammenbruch des Kita-Systems in Niedersachsen gewarnt. „Das System beginnt zu kollabieren“, sagte die Landesleiterin Andrea Wemheuer. In einer Kita in der Gemeinde Vechelde (Landkreis Peine) beispielsweise hätten vergangenes Jahr an einigen Tagen zwei Fachkräfte insgesamt 80 Kinder zu betreuen gehabt, so die Gewerkschaft.

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