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Ist sie die gesuchte Millionendiebin? Frau in Bremen verhaftet

Eine mutmaßliche Millionendiebin hat sich der Polizei am Bremer Flughafen gestellt, sie soll für diese Geldtransportfirma aus Bremen gearbeitet haben.

Eine mutmaßliche Millionendiebin hat sich der Polizei am Bremer Flughafen gestellt, sie soll für diese Geldtransportfirma aus Bremen gearbeitet haben. Foto: Jörn Hüneke/TNN/dpa

Mehr als zweieinhalb Jahre nach dem Diebstahl von rund 8,2 Millionen Euro in Bremen hat sich die Verdächtige am Dienstag gestellt.

Von dpa Mittwoch, 20.03.2024, 10:50 Uhr

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Bremen. Die 31 Jahre alte Frau wurde am Bremer Flughafen verhaftet, wie die Bremer Polizei am Mittwoch mitteilte. Sie reiste aus der Türkei ein. Ihr Anwalt hatte die Rückkehr angemeldet. Inzwischen sitzt die Frau in Untersuchungshaft.

Die Frau soll für eine Geldtransportfirma aus Bremen gearbeitet haben. Sie war zuständig, Geld zu verpacken. Am 21. Mai 2021 soll sie laut Polizei mehrere mit Geld gefüllte Taschen in einem Rollcontainer gestohlen und sich krankgemeldet haben. Das fehlende Geld sei erst einige Tage später festgestellt worden. Die Frau entkam ins Ausland.

Komplizin nach spektakulären Diebstahl in Bremen zu Haftstrafe verurteilt

Eine Gehilfin der mutmaßlichen Haupttäterin war im Jahr 2022 vor dem Landgericht Bremen wegen Beihilfe zum Diebstahl in einem besonders schweren Fall zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Kammer zufolge hat die 25-Jährige geholfen, die knapp 8,2 Millionen Euro zu stehlen. Während des Prozesses äußerte sich die Frau nicht zu der Tat.

Als Hauptbeweismittel wertete die Kammer abgehörte Telefonate, in denen die 25-Jährige auch mit der mutmaßlichen Haupttäterin sprach. Die Ermittler erfuhren darüber sogar, in welchem Hotelzimmer in der Türkei die gesuchte Haupttäterin war, wie der Gerichtssprecher berichtete. Ihm zufolge konnten die Ermittler aber nichts tun, da der Antrag auf Rechtshilfe an türkische Behörden im Sande verlief. „Nun hat sich die Spur verloren“, sagte der Gerichtssprecher. Die verurteilte Gehilfin sei eine Randfigur.

Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer für die 25-Jährige eine Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten gefordert - wegen Beihilfe zum Diebstahl in einem besonders schweren Fall. Die Verteidigung verlangte einen Freispruch, da die abgehörten Telefonate nicht als Beweismittel genutzt werden dürften. Falls die Kammer sich auf die Telefonate stütze, solle die Frau wegen Beihilfe zu einem Diebstahl verurteilt werden, so die Verteidigung. Dann sei eine Bewährungsstrafe angemessen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Revision ist möglich.

Nach den Ermittlungen soll eine Angestellte des Geldtransportunternehmens am Tag vor dem Pfingstwochenende 2021 das Geld abgepackt und in einem Rollcontainer aus der Firma gebracht haben. Dort wurde das Geld in einen gemieteten Minibus geladen.

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