Nach DRK-Aus: Kreis Stade stellt neue Altkleidercontainer auf
Solche Bilder sind der Grund, warum das DRK die Notbremse gezogen hat. Der Kreis versucht, mit eigenen Containern die Situation zu retten. Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Der Landkreis Stade hat seine Abfallwirtschaftszentren, Wertstoffhöfe und Kompostierplätze mit Altkleidercontainern ausgestattet. Das sind die Gründe.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Landkreis. „Bundesweit ist der Altkleidermarkt übersättigt. Das gilt auch für den Landkreis Stade“, so Pressesprecherin Nina Dede. Grund dafür sei die sogenannte Fast Fashion.
Gleichzeitig seien Altkleidermärkte im Ausland weggebrochen, die Altkleiderqualität habe sich obendrein deutlich verschlechtert. „Dennoch sollte gut erhaltene Kleidung nicht im Restmüll landen“, erklärt Dede das Projekt.
Was es zu beachten gilt
An den acht Standorten im gesamten Kreisgebiet stehen insgesamt 28 Container zur Verfügung. Dort können zu den gewohnten Öffnungszeiten Altkleider abgegeben werden.
Unbrauchbare, verschmutzte oder zerschlissene Kleidungsstücke gehören nicht in die Altkleidercontainer, sondern in den Restmüll. „Es bleibt keine Restabfalltonne ungeleert zurück, wenn sich darin unbrauchbare Altkleider und Textilien befinden“, so Dede.
Ein Problem sei, dass immer mehr Menschen Müll in die Sammelsäcke stecken. Zudem sei es nicht erlaubt, Säcke mit Müll oder Altkleidern neben die öffentlichen Altkleidercontainer zu stellen. „Diese Ablagerung ist illegal und kann mit einem Bußgeld geahndet werden“, weiß Dede.
Entsorgung von Textilien
Städte kämpfen gegen Müllberge neben Altkleider-Containern
Kreis reagiert mit neuen Containern auf DRK-Rückzug
Die überquellenden Container, illegalen Ablagerungen und ein strukturell zusammenbrechender Textilmarkt sind ein altes Ärgernis und Gründe, warum der Stader Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bereits die Notbremse gezogen hat.
Neue EU-Regelung
T Darf defekte Kleidung in den Restmüll? Das gilt im Landkreis Stade
Das DRK hat begonnen, alle Altkleidercontainer abzubauen. „Diese Entscheidung ist uns äußerst schwer gefallen, aber sie ist notwendig“, so Uwe Lütjen, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands Stade.
Bis zu 40 Prozent des Inhalts der Container seien nicht verwertbare oder verschmutzte Materialien, häufig sogar Hausmüll, gewesen. Was früher Einnahmen für soziale Projekte brachte, verursache heute Verluste von mehreren Tausend Euro pro Monat.
Fast 300 Container im gesamten Kreis
Neben den Containern auf den Abfallwirtschaftszentren, Wertstoffhöfen und Kompostierplätzen des Landkreises Stade stehen im gesamten Kreisgebiet 250 Container von knapp 20 gemeinnützigen und gewerblichen Sammlern.
Gut erhaltene Kleidung kann außerdem in Kleiderkammern und Secondhand-Shops abgegeben werden – oder aber auf Online-Kleinanzeigen-Portalen, bei Tauschbörsen oder beispielsweise auf Flohmärkten verkauft werden, um Müll zu vermeiden.
„Denn die Weiternutzung von Kleidung spart Ressourcen, Geld und setzt ein Zeichen gegen die Wegwerfmentalität und Fast Fashion“, so Dede.
Weitere Informationen rund um das Thema Müllentsorgung sowie zu den Standorten samt Öffnungszeiten der Abfallannahmestellen gibt es auf der Website des Amtes Abfall und Kreislaufwirtschaft. (PM/lw)