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Anklage

Nach Verfolgungsjagd und Schüssen: Porsche-Dieb in Stade vor Gericht

Der Porsche-Fahrer soll auf die Autobahnpolizisten zugerast sein. Ein Beamter schoss auf die Reifen.

Der Porsche-Fahrer soll auf die Autobahnpolizisten zugerast sein. Ein Beamter schoss auf die Reifen. Foto: Jonas Walzberg/dpa

Eine Flucht vor der Polizei auf der A1 eskaliert, jetzt muss sich ein 23-Jähriger dafür vor Gericht verantworten. Es geht sogar um versuchten Mord.

Von Redaktion Dienstag, 27.08.2024, 05:50 Uhr

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Stade. Prozessauftakt vor der 1. Großen Strafkammer am Landgericht: In Stade muss sich von diesem Dienstag an ein junger Mann in gleich acht Anklagepunkten verantworten. Laut Gerichtsankündigung wird dem 23-Jährigen wegen des Vorwurfs des Diebstahls in einem besonders schweren Fall, versuchten Mordes, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr in Verdeckungsabsicht, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, verbotenen Kraftfahrzeugrennens, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Urkundenfälschung sowie unerlaubten Entfernens vom Unfallort der Prozess gemacht.

Was war passiert? Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im April dieses Jahres gemeinsam mit einem weiterhin unbekannten Mittäter einen auf einem Grundstück in Hamburg abgestellten Porsche Macan entwendet und versteckt zu haben. Das Duo soll laut Gericht geplant haben, den PS-starken Sportwagen später zu verkaufen.

Doch statt den Wagen versteckt zu halten, sei der damals 22-Jährige bei einer Spritztour über die A1 in Richtung Bremen einer Streife der Autobahnpolizei Winsen aufgefallen. An dem als gestohlen gemeldeten schwarzen Porsche waren mittlerweile gefälschte Kennzeichen angebracht.

Autobahnpolizisten schießen auf Fluchtfahrzeug

Die Beamten nahmen nach einer früheren Polizeimitteilung die Verfolgung auf. Der Porsche-Fahrer beschleunigte stark und versuchte zu flüchten. Der Polizei gelang es, den Verkehr auf der Autobahn und auch das flüchtige Fahrzeug bis zum Stillstand herunterzubremsen.

Als die Autobahnpolizisten schließlich ihr Fahrzeug verließen und sich in Richtung des Porsche-Fahrers bewegt haben sollen, soll der junge Mann zunächst langsam angefahren und dann mit Vollgas auf einen der Polizeibeamten losgefahren sein. „Die Polizisten brachten sich durch einen Sprung in Sicherheit“, berichtete seinerzeit Polizeisprecher Heiner van der Werp. Ein Beamter gab zudem Schüsse auf die Reifen des Porsche ab.

Porsche-Fahrer verunglückt auf der Flucht

Doch der Angeklagte hatte seine Flucht zunächst bis zur Anschlussstelle Elstorf fortsetzen können. Er verlor jedoch die Kontrolle und überschlug sich mit dem Porsche Macan mehrfach. Leicht verletzt setzte der Mann seine Flucht zu Fuß fort, ehe ihn die Polizei stellen konnte.

Die Kammer des Landgerichts hat zunächst sieben Verhandlungstage bis Mitte Oktober anberaumt. (pm/tip)

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